Als Urmutter seiner Familie, der Julier, gilt die Liebesgöttin Venus: Aber Gaius Caesar, am 13. Juli 100 v. Chr. in Rom geboren, hält es eher mit dem Kriegsgott Mars. Zwar ist er drei Mal verheiratet und hat einen Sohn mit der ägyptischen Königin Kleopatra, aber meist befindet er sich unter Männern auf Feldzügen. Der Krieg in den Provinzen ist sein weiter Umweg zur Macht in Rom.Der junge Politiker Caesar verschuldet sich bis über beide Ohren, um Karriere zu machen. Seine am einfachen Volk orientierte Politik bringt ihm die Wahlämter des Ädil und des Pontifex Maximus ein. Aber die eigentliche Macht haben in Rom nicht mehr der Senat und die republikanischen Institutionen, sondern die großen Feldherren, die der Stadt ihr Weltreich erobern. Deshalb schließt Caesar ein Bündnis mit Crassus und Pompeius, der eine der Reichste, der andere der Ruhmreichste in Rom. Aber in diesem Triumvirat ist der Jüngste immer nur der Dritte. Deshalb lässt sich Caesar mit Truppen an den Rand der Welt schicken, zunächst nach Spanien, dann sieben Jahre lang nach Gallien. Er stößt bis über den Rhein und nach Britannien vor und unterwirft die keltischen Stämme dauerhaft. Wichtigster Nebeneffekt: Seine Legionen sind nun seine Hausmacht. Gerade das fürchten die Adligen des Senats. Sie ernennen Pompeius zum Diktator und verweigern Caesar das Konsulat.
Die Republik stirbt im Bürgerkrieg
49 v. Chr. zieht Caesar nach Italien und löst damit den Bürgerkrieg aus. Crassus ist inzwischen gestorben. Pompeius und Cäsar liefern sich Schlachten in Griechenland. Auf der Flucht nach Ägypten wird Caesars letzter Konkurrent ermordet. Caesar ist am Ziel. Der Senat kann nicht mehr anders, als ihn zum Alleinherrscher zu ernennen. Caesar siedelt seine Veteranen und viele Besitzlose im Reich an, führt einen neuen Kalender ein, verleiht einer Reihe von Provinzen das Bürgerrecht und strafft die Verwaltung des Imperiums. Lauter erfolgreiche Maßnahmen - aber für seine Gegner ist Caesar der Totengräber der Republik. 60 Senatoren unter der Führung von Marcus Brutus und Gaius Cassius verschwören sich gegen ihn. Am 15. März 44 v. Chr. fällt der Diktator ihren Messern zum Opfer.Die Republik retten die Verschwörer nicht. Gaius Octavius Augustus, Caesars Großneffe und Adoptivsohn, besiegt die Verschwörer in einem neuen Bürgerkrieg. Weil der Titel eines Königs in Rom verpönt ist, nennt er sich einfach nach dem, dessen Werk er weiter führen will: Augustus ist Caesar und alle seine Nachfolger nennen sich ebenso. So wird der Name schließlich zum höchsten monarchischen Titel: Kaiser oder Zar. Darin bleibt Caesar unsterblich, aber auch in seinen Kriegsberichten "De bello gallico" und "De bello civile", die jeder Lateinschüler kennt - und schließlich als Charakterkopf in den Asterix-Heften.
Stand: 13.07.06