Ihre Liebe beginnt im Sommer 1939. Gemeinsam mit ihrem Vater, dem britischen Monarchen George VI., machen Elizabeth und ihre Schwester Margaret einen Familienausflug mit der königlichen Jacht. Sie reisen nach Darthmouth in Devon, wo George VI. einmal Kadett der königlichen Marine-Akademie gewesen ist. Bei einer Vorführung in der Turnhalle entdeckt die damals 13-jährige Elizabeth einen fünf Jahre älteren griechischen Prinzen namens Philipp. Wenn man der monarchistischen Geschichtsschreibung Glauben schenkt, ist es die große Liebe auf den ersten Blick.
Die Schwärmerei entwickelt sich zur Romanze weiter - kritisch beäugt von der britischen Öffentlichkeit. Denn der Prinz, der kein Wort Griechisch spricht, hat deutsche Wurzeln: kurz nach dem 2. Weltkrieg für die Briten kein Attribut, das adelt. Trotzdem gibt das Königshaus im Juli 1947 offiziell die Verlobung der Kronprinzessin mit "Leutnant Philipp Mountbattan, Royal Navy", bekannt. George VI. soll die Ankündigung mit Widerwillen verlesen haben - Philipp gilt als raubeinig, ungebildet und als notorischer Frauenheld. Am 20. November 1947 wird Hochzeit gefeiert. In die Seidenrobe und die vier Meter lange Schleppe sind 10.000 Perlen und Kristalle eingestickt. Millionen Menschen verfolgen die Zeremonie am heimischen Radio.
Nicht alles geht glatt bei der Märchenhochzeit in der Westminster Abbey. Das diamantenbesetzte Diadem für den Brautschleier wird in letzter Sekunde vom Juwelier geholt. Ansonsten können Elisabeth und Philipp bei ihren späteren Untertanen punkten: Im Nachkriegsengland, in dem viele Lebensmittel rationiert sind, verschenken sie 500 Kisten Ananas, ein Hochzeitsgeschenk aus dem australischen Queensland, an Schulen und Krankenhäuser. Überhaupt übersteht die Ehe seit 60 Jahren alle Krisen meisterlich - und dies, obwohl die Öffentlichkeit alle Tiefen mitverfolgt und vermeintliche Seitensprünge des Prinzgemahls penibel kommentiert. "Wir haben gelernt, dass das Wichtigste für eine glückliche Ehe Toleranz ist", lüftet Philipp, der immer einen Schritt hinter seiner Frau zurückbleiben muss, das Geheimnis. "Und Sie können mir glauben, die Königin hat Toleranz in Hülle und Fülle."
Stand: 20.11.2007
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