Stichtag

14. Januar 2007 - Vor 50 Jahren: Humphrey Bogart stirbt in Hollywood

In seinen Filmen spielt er oft skrupellose Gangster, zynische Detektive und eiskalte Einzelgänger. Seine Fans haben jedoch ein anderes Bild von Humphrey Bogart. Für sie ist er der "Bogartian Man": ein hartgesottener Typ, hinter dem sich ein Moralist und Romantiker verbirgt. Geprägt wird dieses Image durch einen einzigen Film, der 1942 in die amerikanischen Kinos kommt: "Casablanca". Als Barbesitzer Rick Blaine opfert Bogart die Liebe seines Lebens, um einem antifaschistischen Freiheitskämpfer die Flucht zu ermöglichen. "Casablanca" wird zum Kultfilm und macht Bogart zum Superstar.

Geboren wird Humphrey De Forest Bogart am 23. Januar - nach anderen Quellen am 25. Dezember - 1899 als Sohn eines erfolgreichen Arztes in New York. Mehrere Dienstboten kümmern sich um den kleinen Humphrey. Seine Mutter Maude ist eine gefragte Illustratorin. Sie zeichnet ein Bild ihres Babys, das schon bald Anzeigen und Etiketten für Babynahrung ziert. Weniger erfolgreich verläuft Bogarts schulische Laufbahn. Er fliegt wegen Faulheit von einer renommierten Privatschule und bricht sein Medizinstudium ab. Im Ersten Weltkrieg heuert Bogart bei der Marine an. Danach schlägt er sich mit Gelegenheitsjobs durch und kommt durch die Vermittlung seines Vaters zum Theater. Am Broadway spielt Bogart jugendliche Liebhaber und aalglatte Salonlöwen. Als der Tonfilm aufkommt, werden in Hollywood dringend Schauspieler für Sprechrollen gesucht. Dass auch Bogart einen Vertrag bekommt, ist erstaunlich. Denn wegen einer Oberlippenverletzung lispelt er ein wenig. Bei seinem ersten Hollywood-Aufenthalt wirkt er in elf Filmen mit, allerdings nur in Nebenrollen. Erfolgsproduzent Carl Laemmle rät ihm, zur Bühne zurückzukehren. Zurück in New York, findet Bogart zunächst nur selten Engagements. Eines bringt ihn aber wieder nach oben. Es ist der Broadway-Hit "Der versteinerte Wald". Nach dem Bühnenerfolg sichert sich Warner die Filmrechte. Bogart erhält die Chance, wieder Filme zu machen.

Bei seinem zweiten Anlauf in Hollywood wird er - als Filmfigur - innerhalb von vier Jahren zwölf Mal erschossen, zwei Mal landet er auf dem elektrischen Stuhl. Er braucht 39 Filme, um sich mit 41 Jahren endlich durchsetzen zu können. Als Detektiv Sam Spade in "Die Spur des Falken" beginnt 1941 Bogarts Weltkarriere. Es folgen Filme wie "Casablanca", "Haben oder Nichthaben" (1944) und "Tote schlafen fest" (1946). Für seine Rolle in "African Queen" erhält er 1951 einen Oscar. Zu diesem Zeitpunkt ist Bogart bereits in vierte Ehe mit der 25 Jahre jüngeren Schauspielerin Lauren Bacall verheiratet. Zwei Kinder stammen aus dieser Ehe. Wie sie aufwachsen, erlebt der späte Vater nur kurz. Humphrey Bogart stirbt am 14. Januar 1957 mit 57 Jahren in Hollywood an Krebs.

Stand: 14.01.07