Es beginnt mit einem Radsport-Club: 1890 gründen Fahrrad-Begeisterte im Fürstentum Monaco den SVM, den "Sport Vélocipédique Monégasque". Da im Stadtstaat am Mittelmeer zunehmend mehr Autos unterwegs sind, wird der Club 1907 umbenannt in "Sport Vélocipédique et Automobile Monégasque". Als das Interesse am Radsport nachlässt, bekommt die Vereinigung 1925 den Namen, den sie noch heute trägt: "Automobile Club de Monaco" (ACM). Kurz darauf kommen die Clubmitglieder auf die Idee, ein Autorennen zu organisieren - mitten durch die Stadt. Nach Jahren der Vorbereitung veranstaltet der ACM am 14. April 1929 in Monte Carlo den ersten Großen Preis von Monaco.
Gegen 13.30 Uhr schickt Prinz Pierre die 16 Fahrer auf den 3,18 Kilometer langen Rundkurs. Nach drei Stunden, 56 Minuten und elf Sekunden ist das Rennen beendet. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gut 80 Kilometer pro Stunde siegt - unter dem Pseudonym "Williams" - der britische Geheimagent William Charles Frederick Grover auf einem Bugatti. Der deutsche Fahrer Rudolf Caracciola hat mit seinem Mercedes zwei Mal in Führung gelegen. Doch wegen eines Reifenwechsels ist er zurückgefallen und nach 100 Runden schließlich Dritter. Der Große Preis von Monaco wird bis 1937 jährlich ausgetragen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird das Rennen 1948 wieder aufgenommen. Zwei Jahre später ist der Grand Prix in Monaco der zweite Lauf der erstmals ausgeschriebenen Formel-Eins-Weltmeisterschaft.
Die Kurvenkombination an der Côte d'Azur gehört bis heute zu den schwierigsten Autorennstrecken: Enge Kurven, Bodenunebenheiten, Kanaldeckel, Zebrastreifen. Das Hauptproblem ist die Enge der Straßen. Auslaufflächen und Kiesbetten fehlen. Die Rennwagen donnern nur ein paar Armlängen an den Zuschauern vorbei. Es gibt Fahrer, die sagen, der Große Preis von Monaco sei wie Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer. Erstaunlicherweise geschehen aber nicht mehr Unfälle als auf anderen Strecken. Vielleicht, weil sich die Fahrer im Stadtteil Monte Carlo auf jeden Meter konzentrieren müssen: "Es ist einfach das A und O hier keine Fehler zu machen", sagt Nick Heidfeld. "Ich fahre sehr gerne hier." Fernando Alonso hingegen findet: "Es ist kein schönes Motorsport-Erlebnis." Monaco sei nur eine Show für die Fans.
Stand: 14.04.09