Stichtag

24. November 2004 - Vor 45 Jahren: Erster Spendenaufruf der evangelischen Hilfsaktion

"Stellt doch die Anschaffung eines Mantels oder eines Einrichtungsgegenstandes um ein Jahr zurück und gebt den Betrag für die Hungernden. Seid erfinderisch im Verzicht", bittet der evangelische Landesbischof Hermann Dietzfelbinger. Am 24. November 1959 starten die evangelischen Landes- und Frei-Kirchen in Deutschland die Aktion "Brot für die Welt". Der Slogan kommt an im Wirtschaftswunderland, wo die eigenen kargen Kriegs- und Nachkriegsjahre noch nicht vergessen sind, aber erster Wohlstand das Spenden leichter macht. Auch in den evangelischen Kirchen der DDR wirbt das Plakat mit der schwarzen, dürren Hunger-Hand um milde Gaben. 20 Millionen Mark erbringt die erste Spendenaktion. Was als einmalige Hilfsaktion für Hunger leidende Menschen in Indien gedacht ist, wird zur Institution. Die eingesammelten Gelder fließen in Katastrophenhilfe, aber zunehmend auch in langfristige Projekte – den Bau von Brunnen, Schulen, Krankenhäusern, die Ausbildung von Ärzten, Lehrern, Handwerkern.

"Hilfe zur Selbsthilfe" will "Brot für die Welt" leisten. Die einzelnen Projekte sollen nicht für, sondern mit Partnern vor Ort umgesetzt werden. Unterstützt werden heute Menschenrechtsaktivisten im Tschad ebenso wie Brunnenbau im Nordosten Brasiliens oder Ausbildungsplätze in Togo. Für seine Projekte konnte das Hilfswerk im vergangenen Jahr rund 55,5 Millionen Euro Spendengelder sammeln.


Stand: 24.11.04