Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt der Autor und Schauspieler Wolf Schmidt in seine hessische Heimatstadt Friedberg bei Frankfurt zurück. Dort haben sich inzwischen viele Künstler eingefunden. Mit ihnen beschließt Schmidt, bunte Abende zu veranstalten, aus denen sich das szenische Kabarett "Die Zeitgenossen" entwickelt. "Eines schönen Tages kam dann der Rundfunk und wollte, dass wir einige dieser Szenen auch im Rundfunk bringen sollten", wird sich Schmidt später erinnern. Aus dieser Idee entwickelt sich die Kultserie rund um die Familie Hesselbach.
Ab 1949 ist Wolf Schmidt als Vater ("Babba") Hesselbach im Radio zu hören. Seine Frau wird von Lia Wöhr gesprochen; zehn Jahre später wird sie gegen Liesel Christ als energische "Mamma" ausgetauscht. Als Eltern von vier Kindern versuchen sich die Hesselbachs, in einer kleinen Druckerei mit allerlei Alltagsproblemen durch die deutsche Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit zu schlagen. In den fünfziger Jahren kommen vier Spielfilme mit Familie Hesselbach in die Kinos. Der große Durchbruch aber gelingt erst mit der Familienserie im Fernsehen, die am 22. Januar 1960 mit Wolf Schmidt und Liesel Christ in den Hauptrollen unter dem Titel "Die Firma Hesselbach" Premiere hat.Bis zu 90 Prozent der Zuschauer verfolgen die 45-minütigen Sendungen rund um die Hesselbachs, in denen es um einen Fleck auf "Babbas" Jacke ebenso wie um verschwundene Verträge geht. Da macht es auch nichts, dass die Protagonisten sich in mehr oder weniger hessischem Dialekt durch die Serie babbeln.
1963 will Autor Wolf Schmidt wieder zeitkritischere Themen anpacken. Die Serie, die inzwischen "Die Familie Hesselbach" heißt, wird eingestellt. Aber den Zuschauern fehlen die kleinen Querelen, die nicht selten den eigenen Familienstreit vergessen lassen. 1966 kommen die Hesselbachs, bei denen inzwischen die Kinder im Betrieb an der Macht sind, wieder auf den Bildschirm zurück. Aber dem einstigen Straßenfeger sind die Zuschauer inzwischen untreu geworden. Im Mai 1967 läuft die 51. und letzte Folge.
Stand: 22.01.10