Von Anfang an ist Prinzessin Diana, gebürtige Lady Diana Frances Spencer, im Visier der Medien. Das Märchen von der kleinen Kindergärtnerin, die einen britischen Prinzen heiratet, bietet vor allem der Boulevardpresse viel Stoff für Storys – ebenso wie das Scheitern der Ehe mit Prinz Charles, in dessen Verlauf Diana ihrerseits geschickt die Medien zu nutzen versteht.
Auch in den letzten Minuten ihres Lebens am 31. August 1997 in einem Pariser Tunnel sind einige Paparazzi unmittelbar dabei – und schneller als Krankenwagen und Polizei am Unglücksort.
Zertrümmert im Tunnel
Ironischerweise ist der Anfang vom tragischen Ende Dianas auf Überwachungskameras aufgezeichnet. Die letzten Bilder der lebenden und bereits geschiedenen Prinzessin zeigen sie in ausgelassener Stimmung in Begleitung ihres Liebhabers Dodi Al-Fayed beim Verlassen des "Hotel Ritz". Danach steigt Diana gemeinsam mit Al-Fayed, dem Bodyguard Trevor Rees-Jones und dem Fahrer Henri Paul offensichtlich kurz nach Mitternacht in eine Limousine. Mit ihr braust sie in Begleitung einiger Paparazzi in die Pariser Nacht davon.
Die Fahrt endet unter dem Place de l'Alma in einem Tunnel: Hier prallt der schwere Mercedes mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit an einen Pfeiler. Nur Trevor Rees-Jones überlebt. Die Bilder vom gänzlich zertrümmerten Auto gehen um die Welt – Grund genug für Dianas Bruder, Earl Charles Spencer, schwere Vorwürfe gegen die Medien zu erheben. "Ich habe immer schon geglaubt, dass die Presse sie umbringen würde", sagt er später in einem Interview. "Jeder Zeitungschef, jeder Redaktionsleiter hat heute Blut an seinen Händen."
Alkohol als Ursache
Zunächst werfen auch die französischen und britischen Behörden einigen Fotografen vor, den Unfall durch eine Verfolgungsjagd verursacht zu haben. Der Vater Dodi Al-Fayeds hingegen glaubt an eine mörderische Verschwörung des Königshauses, das die Heirat Dianas mit einem ägyptischen Geschäftsmann aus rassistischen Gründen habe verhindern wollen.
2007 verkündet der britische Chefermittler Lord Stevens in seinem Abschlussbericht: "Es gab keine Verschwörung". Dem Bericht zufolge war der Tod Dianas ein "tragischer Unfall" – verursacht durch einen betrunkenen Fahrer.
Stand: 31.08.2012
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