Mit der Verleihung des Ehrenpreises an Joachim von Mengershausen (79) würdigt der Verband der deutschen Filmkritik "eine kreative Leistung filmischer Mitgestaltung, die epochenbildende Bedeutung hatte". Sein Name sei insbesondere mit der Epoche des Neuen Deutschen Films und dem deutschen Autorenfilm verbunden. An diesem herausragenden Kapitel deutscher Filmgeschichte, in dem der deutsche Film weltweite Anerkennung fand, habe Joachim von Mengershausen maßgeblich mitgewirkt.
Für WDR-Fernsehfilmchef Gebhard Henke hat Joachim von Mengershausen "mit seiner besonders offenen, breit gefächerten und einfühlsamen Arbeitsweise viele Talente entdeckt und gefördert, ihre ersten Filme ermöglicht, sie an den WDR gebunden und so mit und für den WDR jahrzehntelang deutsche und internationale Film- und Fernsehgeschichte geschrieben." Von Mengershausen sei "ein bemerkenswerter Solitär in der Filmlandschaft."
Wim Wenders hielt Laudatio
Joachim von Mengershausen arbeitete unter anderen mit Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders, Edgar Reitz, Peter Lilienthal und Rosa von Praunheim zusammen. Zu den von ihm verantworteten Filmen zählen "Alice in den Städten", "Paris Texas", "Der Himmel über Berlin", "Heimat" und "Die zweite Heimat".
Der Ehrenpreis wurde am 15. Februar 2016 im Rahmen der Verleihung der Preise der deutschen Filmkritik vergeben. Die Laudatio hielt Wim Wenders.
Zwei WDR-Kinokoproduktionen ebenfalls ausgezeichnet
Auch zwei WDR-Kinokoproduktionen wurden prämiert: "Der Staat gegen Fritz Bauer" von Lars Kraume über das Wirken des Nazi-Jägers Fritz Bauer im Nachkriegsdeutschland (Redaktion: Barbara Buhl) wurde vom Verband der deutschen Filmkritik als bester Spielfilm des Jahres 2015 ausgezeichnet. Hauptdarsteller Burghart Klaußner erhielt den Preis als bester Darsteller.
Zweimal wurde ebenfalls die WDR-Kinokoproduktion "Victoria" von Sebastian Schipper prämiert. Sowohl Sturla Brandth Grøvlen für die beste Kamera als auch Nils Frahm für die beste Musik erhielten eine Auszeichnung (Redaktion: Barbara Buhl).