Die serbische Filmemacherin Mila Turajlic erzählt in ihrem Dokumentarfilm "The Other Side of Everything" (WDR/ARTE, Dribbling Pictures Production/HBO Europa/Survivance, Serbien/Frankreich/Katar 2017, Redaktion WDR /ARTE Sabine Rollberg; HBO Hanka Kastelicova) anhand einer geteilten Wohnung im Herzen Belgrads die Geschichte ihres Landes: Vor über 60 Jahren wurde auf Befehl der damaligen kommunistischen Regierung die Wohnung der Familie von Srbijanka Turajlic, Mutter der Filmemacherin, geteilt: eine Tür wurde verschlossen. Als Mila 30 Jahre später geboren wurde, war diese Tür noch immer verschlossen. Und sie blieb es für weitere 30 Jahre, in denen der Zerfall Jugoslawiens, ein Bürgerkrieg und eine Revolution das Land tiefgreifend veränderten.
Milas Mutter Srbijanka ist eine bekannte Aktivistin und lebt noch heute in der Wohnung, die fast einziger Schauplatz des Dokumentarfilms ist. Und so ist der Film auch eine Auseinandersetzung der Filmemacherin mit ihrer politisch sehr engagierten Mutter über die Frage nach dem persönlichen Engagement und über die Art, wie man sein Leben gestalten sollte.
"The Other Side of Everything" hatte seine Weltpremiere beim International Film Festival in Toronto.