30.05.2012

WDR 3

WDR-Rundfunkrat: Chancen für WDR 3 verbessert

Köln, 30. Mai 2012 – Der Rundfunkrat des WDR und sein Programmausschuss haben in den vergangenen fünf Monaten intensiv und umfassend über die geplanten Änderungen der WDR Geschäftsleitung zu WDR 3 beraten und deutliche Modifikationen und Ergänzungen in den Diskussionen mit den Programmverantwortlichen beschlossen. In seiner heutigen Sitzung ist der Rundfunkrat der einstimmigen Beschlussvorlage des Programmauschusses gefolgt und hat die geänderten Pläne mit großer Mehrzeit zustimmend zur Kenntnis genommen.

"WDR 3 ist ein großartiges Kulturprogramm, das für die Zukunft gesichert und weiterentwickelt werden muss", erklärte Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrat. "Es werden deshalb bei WDR 3 keine Kürzungen vorgenommen, sondern für neue Formate im Radio und im Internet vorhandene Mittel umgeschichtet. Der WDR-Rundfunkrat begrüßt", so Ruth Hieronymi, "dass die organisatorischen Pläne zur Ausgestaltung einer Programmkoordinierungseinheit vor der Umsetzung mit den ProgrammmacherInnen von WDR 3 noch einmal überprüft werden. Der Rundfunkrat erwartet, dass diese Bereitschaft zur Kooperation nun von allen Beteiligten fortgeführt wird und dass nach drei Monaten dem Rundfunkrat erste Zwischenergebnisse vorgelegt werden, die zeigen, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden oder Nachjustierungen erforderlich sind."

Petra Kammerevert, Vorsitzende des Programmausschusses, erläuterte, "für WDR 3 gibt es keine Quotenvorgabe, sondern der Sender muss anspruchsvolles, qualitativ hochwertiges Kulturradio bleiben. Allerdings muss das Ziel auch sein, Menschen zu erreichen, möglichst auch neue Hörerinnen und Hörer zu gewinnen. Bei den vorgesehenen Änderungen geht es nicht darum, den Kultursender abzubauen," fährt Petra Kammerevert fort, "hätte es solche Pläne gegeben, wären Programmausschuss und Rundfunkrat die Ersten gewesen, die sich dagegen mit Vehemenz zur Wehr gesetzt hätten." Allerdings unterstreicht sie auch, dass der Rundfunkrat immer wieder Anpassungen hinsichtlich der vorgeschlagenen Änderungen angemahnt habe. In die nun verabschiedeten Modifikationen seien erkennbar Ergebnisse und Anregungen der Diskussionen der vergangenen Monate aus Programmausschuss und Rundfunkrat eingeflossen.

Der Rundfunkrat sieht die Voraussetzungen für ein zeitgemäßes, ambitioniertes Kulturradio gegeben und spricht sich gegen ein von Kritikern gefordertes Moratorium mit dem Ziel einer grundlegenden Neuberatung aus.

Der Rundfunkrat begrüßt folgende Änderungen im Programm von WDR 3:

  • Ein neues Kulturmagazin am Sonntag, das kulturelle Ereignisse am Wochenende zeitnah aufgreift. Der Rundfunkrat erwartet, dass neben der Berichterstattung über kulturelle Ereignisse in NRW auch vertiefende kulturpolitische Betrachtungen und Diskussionen ihren Platz finden.
  • Ein neues 15-minütiges Journal, das neben den tagesaktuellen Nachrichten einen erklärenden und einordnenden Überblick über die Tagesereignisse um 18.00 Uhr geben wird. Dieses Angebot wird in die Sendung „Resonanzen“ eingebunden.
  • Die Sendung „Resonanzen“ enthält einen pointierten aktuellen Kultur-Kommentar.
  • Die Sendung „Resonanzen“ wird neben der Wiederholung von besonders herausragenden Beiträgen, die tagsüber auf WDR 3 oder WDR 5 angeboten wurden, auch weiterhin aus eigens für diesen Sendeplatz produzierten Beiträgen bestehen.
  • Die morgendliche Sendung „Mosaik“ erhält einen täglichen Kommentar-Platz.
  • Das einstündige Musikfeature bleibt im Grundsatz erhalten und wird an Feiertagen bzw. zu besonderen Anlässen ca. zehn Mal im Jahr gesendet.
  • Den festen wöchentlichen Programmplatz für einen Radio-Essay, der politische und gesellschaftliche Entwicklungen beleuchtet.
  • Die Stärkung der Literatur durch ein eigenes Ressort.
  • Die Optimierung und Stärkung des Online-Auftritts von WDR 3, die sich auch an neue Hörerschichten der Welle wenden soll.

Rundfunkrat und Programmausschuss werden ihre programmliche Kontrollfunktion ausüben und sehr genau darauf achten, welche Auswirkungen die aktuellen Änderungen auf das Programm von WDR 3 haben werden.

Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an die:
Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
Tel: 0221/220-5600