In mehreren Vermerken notieren unterschiedliche Beamte nach unterschiedlichen Befragungen der Zeugin, sie habe die Tatverdächtigen als "Junkies oder Nazis" bezeichnet. Im Schlussvermerk hingegen steht nur noch, die Männer hätten wie "Junkies" ausgesehen.
Auf Nachfrage des Abgeordneten Binninger (CDU) erklärt Gricksch, es habe sich dabei um "stille Post" gehandelt. Denn als sich die Zeugin einen Tag nach der Tat zum ersten Mal telefonisch bei der Polizei gemeldet habe, habe sie die Männer nur als "Junkie" beschrieben – "überhaupt kein Hinweis auf rechts". Der aufnehmende Beamte habe zwar unerklärlicherweise ein falsches Datum und eine falsche Urzeit der Beobachtungen vor dem Kiosk notiert, räumt Gricksch ein, aber das sei später korrigiert worden.
Der Abgeordnete Wolfgang Wieland (Grüne) zweifelt an dieser Darstellung: "Es müssten zwei Beamte unabhängig von einander dieses 'oder Nazi' dazufabuliert haben. Ist das wahrscheinlich?" Gricksch antwortet: "Ja." Wieland entgegnet: "Ihre Erklärung, dass sich Ihre sehr nüchternen westfälischen Kollegen alle auf einmal was ausdenken – das glaube ich nicht."