Bei Bauarbeiten während der Ferien entdeckten Arbeiter in zehn Metern Tiefe Hohlräume und Risse im Fels unter dem Schulhof und dem mehr als 100 Jahre alten Schulgebäude. Daraufhin ließ der Bochumer Schuldezernent Hans-Georg Küppers die Grundschule in Bochum-Linden vorsorglich sperren. Auch der Hausmeister musste deshalb seine Wohnung auf dem Schulgelände räumen. Eine akute Einsturzgefahr besteht nach Angaben der Stadt nicht. Um Tagesbrüche auszuschließen, werden die Hohlräume jetzt mit Zement verfüllt.
Schultüten-Feier findet statt
Die Schüler erhalten bis zum kommenden Montag (14.08.2006)verlängerte Ferien. Die Erstklässler werden am Donnerstag (10.08.2006) wie geplant eingeschult - mit einer Feier in der Kirche. In der kommenden Woche findet der Unterricht dann bis zum Abschluss der Arbeiten in einer Nachbarschule statt.
Schwerpunkt
Die Hohlräume unter der Schule stammen vermutlich vom Kohleabbau. Auf dem Gelände lag früher der Kohleflöz Präsident, ein Kohlelager, das an der Oberfläche zu sehen war. Im 19. Jahrhundert holten sich die Anwohner hier mit Hacke und Schaufel ihren Brennstoff, berichtete der Bergbau-Sachverständige Wolfgang Gülsdorf dem WDR.
Gefährdung der Umgebung nicht ausgeschlossen
Ob auch die an die Schule angrenzende Wohnsiedlung von den Bergschäden betroffen ist, kann das zuständige Bergbauamt Recklinghausen nicht sagen. Nach seinen Angaben hat es in diesem Bereich seit Jahrzehnten keine Bodenuntersuchung mehr gegeben. Jetzt will man zunächst die Verfüllung unter der Schule abwarten. Denn dem Bergbauamt fehlt für weitere Untersuchungen das Geld. Die zur Verfügung stehenden Sanierungs-Mittel des Landes wurden schon im nahen Stadtteil Bochum-Höntrop ausgegeben. Dort war vor sechs Jahren ein über 100 Jahre alter, nicht ausreichend verfüllter Bergbauschacht eingestürzt. Garagen, Autos und Bäume stürzten in die Tiefe.