Tiefes Loch bei Overath
Bergbauloch wird mit Beton verfüllt
Stand: 13.05.2008, 18:32 Uhr
Ein am Sonntag (11.05.2008) im rheinischen Overath aufgerissenes Bergbauloch soll so schnell wie möglich verfüllt werden. Drei Tage später leiten Spezialisten Beton in den bis zu 40 Meter tiefen Krater, der über einem ehemaligen Bergwerk aufgebrochen war.
Zunächst werde ein Bagger am Rande des acht Meter breiten Kraters den Felsboden freilegen, um Betonlastern einen sicheren Stand zu ermöglichen, sagte Ingenieur Heinz Glasmeyer. Er ist nach eigenen Angaben von der für den alten Bergbauschacht zuständigen Firma mit der Sicherung beauftragt worden. Von Mittwoch (14.05.2008) an bis Ende der Woche soll dann der Beton eingefüllt werden.
Am Sonntag (11.05.2008) war das Loch mit einem Durchmesser von acht Metern in dem ländlichen Gebiet entstanden. Verletzt wurde dabei niemand. Die Bezirksregierung Arnsberg geht davon aus, dass der Schacht des 1876 geschlossenen Bergwerks "Immekeppel", in dem Blei, Eisenerz, Mangan und Kupfer gefördert wurde, seinerzeit schlecht verfüllt wurde. Für die in der Nähe gelegenen Ortschaften bestehe keine erkennbare Gefahr, dass sich der Bruch ausweiten könnte.
"Nicht auf Prioritätenliste"
Der Schacht liegt nach alten Unterlagen 132 Meter tief. Glasmeyer schätzt die Tiefe des Kraters auf rund 18 Meter. Zunächst sollen 50 Kubikmeter Beton in das Loch gefüllt werden. Möglicherweise seien aber auch 120 bis 150 Kubikmeter notwendig.
Die Feuerwehr hatte das Loch zunächst provisorisch mit großen Silageballen von einem Bauernhof aufgefüllt, um ein Nachrutschen der Erde von den Schachtwänden zu verhindern. Das Loch wurde zudem großräumig eingezäunt und ein Sicherheitsdienst mit der Bewachung beauftragt.
"Der Schacht stand bei uns nicht auf der Prioritätenliste", sagte ein Sprecher der Bezirksregierung. Das Land NRW führt diese Liste seit dem spektakulären Bergbauloch von Bochum-Höntrop. Dort war zum Jahreswechsel 2000 ein Schacht der alten Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank eingebrochen. Eine Garage versank in dem Krater, der aufwändig mit Beton verfüllt werden musste. Daraufhin legte Nordrhein-Westfalen ein großangelegtes Bohrprogramm auf, mit dem versteckte Gefahrenquellen des Altbergbaus erkundet werden sollen. Gefährdet ist insbesondere das südliche Ruhrgebiet mit seinem früher oberflächennahen Steinkohlenbergbau.