Muntjaks aus Krefelder Zoo ausgebüxt
"Kyrill" macht Tierparks zu schaffen
Stand: 19.01.2007, 13:57 Uhr
Das Orkantief "Kyrill" hat auch einigen Tierparks in NRW zu schaffen gemacht. Der Krefelder Zoo stellte nach dem heftigen Sturm massive Schäden fest. 15 Bäume waren dort umgestürzt. Dabei wurde auch der Zaun des Geparden-Geheges zerstört.
Die Raubkatzen konnten sich aber nicht im Park verteilen, sagte Zoo-Sprecherin Petra Schwinn am Freitag (19.01.2007). Anders die Muntjaks: Die kleinen Hirsche hatten die Chance genutzt und sich über mehrere Stunden im Zoo auf eigene Faust umgesehen. "Wir werden die Tiere nicht jagen. Sicher kommen sie von allein zurück", sagte Schwinn optimistisch. So, wie die Baum-Pandas, die ein Loch im Zaun für einen Ausflug genutzt hatten, später aber von sich aus den Heimweg wieder antraten. Der Krefelder Zoo blieb am Freitag für Besucher geschlossen.
Nur Baumschäden in Dortmund, Wuppertal und Münster
Erst am Montag werde der Zoo in Dortmund seine Pforten wieder für Besucher öffnen, sagte eine Sprecherin. Dort sei zwar "nichts dramatisches" passiert, dennoch hatten einige der alten Bäume im Wind Äste lassen müssen. Keine Extremschäden meldete auch der Wuppertaler Zoo, der auch am Freitag wieder geöffnet hatte. Mit "hellblauen Augen", so Sprecherin Ilona Zühlke, kam der Allwetterzoo in Münster davon. Lediglich kleinere Bäume und ein paar Zäunen hielten dem Wind nicht Stand. Alle Tiere blieben unversehrt.
Zwei Verletzte in Köln
Im Kölner Zoo wurden zwei Mitarbeiter durch herabstürzende Äste verletzt. "Alle gefährlichen Tiere wurden schon vorher in ihre Innengehege gebracht", sagte Theo Pagel. Andere Arten wurden ebenfalls aufgestallt. Der Tierpark war am Donnerstagmittag vorsorglich geschlossen worden. Beschädigt wurde lediglich ein Seitentor.
Einen äußerst spannenden Tag erlebte die Polizei im westfälischen Isselburg. Dort hatte am Donnerstagmittag ein umgestürzter Baum einen Zaun des Bärenparks beschädigt. Noch während die Feuerwehr das Hindernis räumte, stürzten zwei weitere Bäume ins Gehege. Der Pächter des Parks legte sich vorsichtshalber mit einem Betäubungsgewehr auf die Lauer, musste aber nicht eingreifen. "Bei so einem Wetter gehen auch die Bären nicht vor die Höhlen", berichtete ein Polizeibeamter.