Die Loveparade-Veranstalterfirma Lopavent hat offenbar mit einem "streng vertraulichen" Schreiben an die Stadt Duisburg versucht, die voraussichtlichen Besucherzahlen des Techno-Events im Vorfeld bewusst klein zu halten. Aus dem 34-seitigen Papier zitiert die "Frankfurter Rundschau". Danach habe Lopavent zwei Wochen vor der Katastrophe das Ordnungsamt davon zu überzeugen versucht, dass zu keinem Zeitpunkt "in der Spitze mehr als ca. 250.000 Personen gleichzeitig auf dem Gelände" sein würden. Allerdings könnten sich aus "lokalen Besucherkonzentrationen" immer gefährliche Situationen ergeben, heiße es in dem Papier vom 8. Juli 2010.
Weiter räumen darin die Veranstalter dem Blatt zufolge ein, dass die Besucherzahlen der Loveparade-Veranstaltungen in Essen und Dortmund "für mediale Zwecke" maßlos übertrieben waren. Man habe stets "einen dreifachen Austausch der Besucher" zugrunde gelegt, sprich die Zahlen verdreifacht. Das Schreiben empfehle der Stadt, sich am Betrug an der Öffentlichkeit zu beteiligen und die echten Zahlen nicht zu publizieren.