21 Tote, mindestens 652 Verletzte: Das war die Bilanz nach einer Massenpanik beim Technofestival Loveparade in Duisburg am 24.07.2010. Auf dem Gelände hatte es nur einen Ein- und Ausgang gegeben, vor dem sich die Besucher stauten. Panik brach aus, viele Menschen wurden erdrückt.
Anklage wegen fahrlässiger Tötung
Jetzt sind Mitarbeiter der Veranstalterfirma wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung angeklagt. Der Prozess begann am Freitag, 08.12.2017. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft Fehler bei der Planung des Zu- und Abgangssystems vor.
Bei Ex-Oberbürgermeister Adolf Sauerland, dem Lovapent-Inhaber Rainer Schaller und der Polizei sahen die Ermittler dagegen keine Schuld im juristischen Sinne. Sie werden wohl als Zeugen aussagen.
Langes Tauziehen um den Prozess
Eine erste Anklage der Staatsanwaltschaft war wegen mangelnder Erfolgsaussichten nicht zugelassen worden. Dagegen legten Ankläger und einige der insgesamt 60 Nebenkläger erfolgreich Beschwerde ein. Andere zogen kurz vor Prozessbeginn ihre Nebenklage zurück.
Das Gericht steht unter Zeitdruck, weil bis zum 27.07.2020 ein erstinstanzliches Urteil fallen muss. Sonst verjähren die Straftaten, die Angeklagten gehen straffrei aus. An diesem Datum vor zehn Jahren war das 21. Opfer gestorben.
Prozess in der Messe Düsseldorf
Angesichts des enormen öffentlichen Interesses wird der Prozess in einen größeren Saal in der Messe Düsseldorf verlagert. Das Gericht hat bisher 111 Verhandlungstermine unter dem Vorsitz des Richters Mario Plein eingeplant.