Nachfolger von Adolf Sauerland gesucht
Kandidatenkarussell in Duisburg
Stand: 03.05.2012, 16:21 Uhr
Wenn im Juni die Duisburger über die Nachfolge von OB Adolf Sauerland abstimmen, werden sie viele Kandidaten zur Auswahl haben. Den Parteien ist es nicht gelungen, sich wie geplant auf einen Konsenskandidaten zu einigen. Am Donnerstag (03.05.2012) wurde die endgültige Wahlliste veröffentlicht.
Kurz nach dem Bürgerentscheid gegen Adolf Sauerland im Februar hatten sich SPD, Grüne und Linkspartei noch für einen gemeinsamen, parteiübergreifenden Kandidaten ausgesprochen. Auch die Bürgerinitiative "Neuanfang für Duisburg", die gemeinsam mit den Parteien für die Abwahl des umstrittenen CDU-Oberbürgermeisters geworben hatte, sollte an der Suche nach einem Nachfolger beteiligt werden. Doch die Suche nach dem Konsens war nicht erfolgreich: Gleich 13 Kandidaten werden bei der OB-Wahl am 17. Juni antreten, darunter viele Einzelbewerber.
Parteien schicken eigene Leute ins Rennen
Link: Kein "Parteiegoismus"
Die SPD als stärkste Kraft in Duisburg hat den Landtagsabgeordneten Sören Link nominiert. "Wir haben uns ernsthaft an der Suche nach einer gemeinsamen Lösung beteiligt", sagt Link, der schulpolitische Sprecher seiner Landtagsfraktion. "Am Ende konnte einfach niemand einen Kandidaten präsentieren, mit dem alle einverstanden gewesen wären." Mit "Parteiegoismus" habe das nichts zu tun, meint Link. "Das ist einfach nur Demokratie." Nach der SPD hatten auch andere Parteien ihre eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt. Für die Grünen tritt Vorstandssprecherin Ingrid Fitzek an, für die Linkspartei Ratsfrau Barbara Laakmann. Für die CDU bewirbt sich der amtierende Bürgermeister Benno Lensdorf um den Posten.
Viele Einzelbewerber treten an
Michael Rubinstein wird von FDP und Piraten unterstützt
Unter den parteilosen Kandidaten ist auch Michael Rubinstein. Ursprünglich war der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde als möglicher parteiübergreifender Kandidat gehandelt worden. Inzwischen wird er nur noch von der FDP und der Piratenpartei unterstützt. Auch die Bürgerinitiative, die inzwischen "Neuanfang Duisburg" heißt, hat einen Kandidaten aus ihren eigenen Reihen aufgestellt: ihren stellvertretenden Vorsitzenden Richard Wittsiepe. Wenn bei der Wahl am 17. Juni keiner der Bewerber im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht, wird es zwei Wochen später eine Stichwahl geben. In diesem Wahlgang treten die zwei bestplatzierten Kandidaten gegeneinander an. Der neue Oberbürgermeister wird für eine komplette Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Bis zur Neuwahl leitet derzeit Stadtdirektor Peter Greulich (Grüne) die Amtsgeschäfte.