Auf der Festmeile an der Rheinpromenade sowie im Regierungsviertel präsentierten rund 10.000 Teilnehmer in Zelten und an Ständen aus allen Teilen des Landes ein vielfältiges Kultur- und Infoprogramm. Unter ihnen Vereine, Organisationen sowie Vertreter der Städte.
"Das Fest hat alle Erwartungen übertroffen", sagte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers am Sonntag (27.08.2006). "Nordrhein-Westfalen hat sich zwei Tage lang von seiner besten Seite gezeigt." In seiner Eröffnungsrede hatte Rüttgers am Samstag die Buntheit und Vielfalt des Festes gelobt - sie seien "typisch für NRW". Von diesen Unterschieden lebe das Land. Rüttgers kündigte an, NRW werde in zehn Jahren Innovationsland Nummer eins in Deutschland sein. "Wir stehen vor großen Herausforderungen durch die Globalisierung und die Wissensgesellschaft", sagte er.
"Die Feier ist so verlaufen wie der Name es sagt, friedlich und lustig - von Bürgern für Bürger organisiert", sagte ein Polizeisprecher. Auch der Bahnverkehr mit eingesetzten Sonderzügen verlief laut VRR reibungslos.
Schwerpunkt
Höhepunkte: Heino und die Bläck Föös
Am Samstag (26.08.2006) war das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst vor dem Landtag eröffnet worden. In seiner Predigt rief der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, zu mehr Anstrengungen bei der Integration von Zuwanderern auf. Integration sei keine Einbahnstraße. Einheimische und Zuwanderer müssten aufeinander zugehen, sich füreinander interessieren und sich dem anderen öffnen.
Mit mehr als 600 Programmpunkten, 250 Ausstellungen und 350 Auftritten unter anderem von Chor-, Musik- und Tanzgruppen auf 16 Bühnen feierte sich NRW bei weitgehend trockenem Wetter. Zu den Highlights zählten Konzerte des Volksmusik-Stars Heino sowie der Kölner Band "Bläck Föös".
60 Jahre "Bindestrichland"
Auch die Ministerien beteiligten sich am Bürgerfest und informierten über ihre Arbeit. Der Landtag öffnete seine Türen. "Ich denke, dass wir den Menschen zeigen konnten, dass wir ein modernes und bürgerfreundliches Parlament hier in NRW haben", sagte Landtagspräsidentin Regina van Dinther. Die hohe Besucherzahl von rund 62.000 sei ein Zeichen für ein "lebendiges Interesse" an der Demokratie.
Das zweitägige Fest erinnerte an die Gründung Nordrhein-Westfalens vor 60 Jahren. Am 23. August 1946 war auf Anordnung der britischen Besatzungsbehörden aus Teilen der preußischen Rheinprovinz und Westfalen das so genannte "Bindestrichland" gebildet worden.