Belegschaft legt Arbeit nieder
Streik gegen das Opel-Aus
Stand: 21.05.2013, 18:08 Uhr
Mehrere hundert Opel-Beschäftigte haben am Dienstag (21.05.2013) für vier Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Sie trafen sich zu einer Informationsveranstaltung am Werkstor und foderten klare Zusagen von der Konzernleitung.
Die Bochumer Opel-Belegschaft pocht mit ihrer Aktion auf eindeutige Statements zu ihrer Zukunft nach dem geplanten Aus der Autoproduktion. Man wolle unter anderem wissen, warum die Produktion des Zafira-Modells nach Rüsselsheim verlegt werde, sagte der Bochumer Betriebsratschef Einenkel. Das Ende für Opel in Bochum wolle man nicht akzeptieren und forderte eine Korrektur der Entscheidung, die Produktion in Bochum bis 2014 zu schließen. Nach Ansicht des Betriebsrats fehlt es bisher an verbindlichen Zusagen zu Abfindungspaketen sowie Ersatzarbeitsplätzen für die mehr als 3.000 Beschäftigten.
Kommunikation "auf Heckenschützen-Art"
Betriebsrats-Chef Rainer Einenkel fordert die Rücknahme des Opel-Aus.
"Wir wollen endlich Klarheit, welche Politik das Unternehmen fährt", so Einenkel. Immer wieder erfahre die Belegschaft "auf Heckenschützen-Art" nur aus Pressemitteilungen über die Pläne für das Werk, kritisierte Einenkel. Am vergangenen Freitag (17.05.2013) hatte Opel-Strategievorstand Thomas Sedran Angaben, wonach sich Bochum schon Ende 2014 ganz aus Bochum zurückziehe, korrigiert und als "Missverständnis" bezeichnet. So bleibt das Warenverteilzentrum nun doch bis Ende 2016 erhalten.
"Wir sind bereit, alle Fragen zu beantworten", sagte ein Opel-Sprecher am Dienstag (21.05.2013). Der Werksleiter habe den streikenden Mitarbeitern am Mittag ein Gespräch angeboten. Das habe aber - mit Rücksicht auf laufende Verhandlungen im Rahmen der Einigungsstelle - nicht in der Öffentlichkeit stattfinden können. Der Gesprächseinladung ins Gebäude seien aber nur wenige Mitarbeiter gefolgt, hieß es.