Hinduisten feiern Durga Puja
Die Göttin von Köln-Chorweiler
Stand: 18.10.2007, 08:56 Uhr
Hindus aus ganz Europa treffen sich in diesen Tagen in Köln, um gemeinsam "Durga Puja" zu feiern. Das Fest zu Ehren der "Göttin der Vollkommenheit" erinnert an ihren Kampf mit einem bösen Dämon.
Von Andreas Poulakos
Streng blickt die schöne Göttin von ihrem Altar auf die Gläubigen herab. Für einige Tage wird eine triste Mehrzweckhalle in Köln-Chorweiler ihr Tempel sein - und gleichzeitig ein Mittelpunkt indischer Kultur in Europa. Zu ihren Füßen haben sich Spielleute niedergelassen, ein Willkommenslied an die Göttin markiert den Auftakt der Feierlichkeiten am Dienstagabend (17.10.2007). Zu den Klängen der Sitar und anderen traditionellen Seiten-, Blas- und Rhythmusinstrumenten erzählen die Sänger die Legende vom Kampf der Göttin gegen den mächtigen Feind und wie sie am Ende über das Böse triumphierte.
"Frieden in die Welt gebracht"
Millionen Hindus in aller Welt feiern in dieser Woche Durga Puja. Das Fest zu Ehren der Muttergöttin Durga, Gattin des Shiva, wird in ganz Indien gefeiert, besonders intensiv in Bengalen und Assam. Das je nach Region bis zu zehn Tage andauernde Fest erinnert an den mythischen Sieg der "Göttin der Vollkommenheit" über den Büffel-Dämon Mahisha. "Durga hat Frieden in die Welt gebracht", sagt Barun Chatterje aus Remscheid. Für Hindus habe die Durga Puja etwa denselben Stellenwert wie Weihnachten, erklärt der Präsident des indischen Kulturvereins "Bharat Samiti".
Schon im 16. Jahr lädt der Verein einmal im Jahr in den Kölner Norden: Seitdem hat sich die ehemals kleine Feier unter Freunden zu einem der wichtigsten kulturellen Ereignisse der indischen Gemeinde entwickelt. Hindus aus ganz Deutschland, Skandinavien und den Benelux-Staaten reisen nach Köln - zur größten Durga Puja in Europa. In den vergangenen Jahren, so schätzt Chatterje, seien pro Tag etwa 500 Gäste zu den Festlichkeiten gekommen.
Gesellschaftliches Ereignis
Noch bis Sonntag (21.10.2007) dauert die Durga Puja in der Chorweiler Stadthalle an. Neben Gebeten und religiösen Gesängen stehen auch traditionelle Tänze, Dichterlesungen und indische Volksmusik auf dem Programm. "Es ist ein fröhliches Fest, bei dem sich alle gegenseitig beschenken. Und ein gesellschaftliches Ereignis", sagt Chatterje und zeigt auf die zahlreichen deutschen Besucher, die der Einladung gefolgt sind "Das ist keine geschlossene Gesellschaft. Wir machen keine Unterschiede."