- Sendehinweis: Doku am Freitag | 29. April 2016, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Heinz Nixdorf schuf aus dem Nichts einen Weltkonzern, er revolutionierte den Arbeitsalltag und trieb das deutsche Wirtschaftswunder an.
In den 60er und 70er Jahren ist er der deutsche Steve Jobs: Heinz Nixdorf. Sein Imperium liegt nicht im kalifornischen Silicon Valley, sondern in der ostwestfälischen Provinz, in seiner Heimatstadt Paderborn. Wie kaum ein anderer verkörpert der 1925 geborene Unternehmer das deutsche Wirtschaftswunder. Und er nimmt den Kampf mit den Giganten der Computer-Branche auf. Seinen rasanten Aufstieg verdankt er vor allem einer Eigenschaft: seinem unbedingten Leistungswillen.
Sendehinweis
Eine Kellerwerkstatt in Essen: Der Mythos beginnt
Heinz Nixdorf erkennt schon früh, dass der Computer die Technik der Zukunft ist. Seine Vision ist ein Rechner, der in jedes Büro und auf jeden Schreibtisch passt. Wodurch er in den 1960er Jahren den Computermarkt auf den Kopf stellt. In einer Zeit, in der Branchenriese IBM vor allem Großkunden mit riesigen Rechnern bedient, konzentriert er sich auf den Mittelstand. In einer Kellerwerkstadt in Essen entwickelt Nixdorf mit einem Röhrenrechner den Prototypen seiner Vision.
Computerimperium aus Paderborn
Schon Ende der 1950er Jahre verlagert er seinen Firmensitz in seine Heimatstadt Paderborn und prägt die Region wie kein zweiter. Aus der kleinen Provinzstadt macht er eine IT-Hochburg, bis heute ein wichtiger Standortfaktor. Nixdorf treibt die örtliche Infrastruktur voran: Mehrere Autobahnanschlüsse und ein Flughafen entstehen auch aufgrund seiner Initiative. Er will die Region unabhängig vom Rheinland machen. Und mit dem Bau des Ahornsportparks verleiht er seiner großen Leidenschaft Ausdruck: dem sportlichen Wettkampf. Er engagiert Spitzensportler, um seinen Betrieb und ganz Paderborn fit zu halten. Denn die ganze Region und besonders seine Mitarbeiter liegen ihm am Herzen.
"Wer nicht immer besser wird, hört auf gut zu sein."
Heinz Nixdorf gibt viel, verlangt im Gegenzug aber vor allem eines: absolute Leistungsbereitschaft. Ein Anspruch, der seinen Erfolg begründet, der seine Gesundheit aber stark beansprucht und ihn schließlich wohl das Leben kostet. 1986 stirbt der rastlose Unternehmer mit nur 60 Jahren auf der Computermesse Cebit an einem Herzinfarkt.
Das Vermächtnis des Computerkönigs
In Paderborn ist er noch heute, fast 30 Jahre nach seinem Tod, überall präsent. Das ehemalige Unternehmensgebäude ist heute das größte Computermuseum der Welt und zieht jährlich über 100.000 Besucher an. Auch die Ideen und Ideale des Unternehmers Heinz Nixdorf leben fort in zwei gemeinnützigen Stiftungen: der Heinz Nixdorf Stiftung und der Stiftung Westfalen. Beiden steht sein Sohn Martin Nixdorf vor.
Ein Film von Manfred Oldenburg und Lukas Hoffmann
Redaktion: Lena Brochhagen