- Sendehinweis: Heimatflimmern | 29. September 2023, 20.15 - 21.00 Uhr | WDR
Der Rhein ist für unendlich viele Geschichten gut. Ein großer Teil seiner 1233 Kilometer fließt durch Nordrhein-Westfalen. Er verbindet und trennt, er gibt und nimmt. Er ist Sehnsuchtsort, Ausflugsziel und manchmal auch eine bedrohliche Gefahr. Diese Mischung ist es, die Geschichten um den Strom nur so sprudeln lässt.
Die Fahrt beginnt beim legendären Rheinkilometer 555, an der Loreley. Tapfere Bootsführer sollen hier einst wegen des betörenden Gesangs einer blondgelockten Frau ihr Leben verloren haben. Tatsächlich kam es an den Felsen, Riffen und Untiefen der Rheinenge oft zu Unfällen. Heute sind die Gefahrenstellen beseitigt, an Attraktion hat das beliebte Ausflugsziel nicht eingebüßt.
Neunzig Rheinkilometer weiter erinnert ein Fels an die Siegfried-Sage, deren Held im Siebengebirge einen Drachen besiegte. Vom Ungeheuer blieb immerhin der Name: Drachenfels.
Ganz das Gegenteil auf Augenhöhe zur Ruine: das Hotel Petersberg, der Luxusbau des Siebengebirges mit bewegter Geschichte. Hier residierte 1938 der britische Premierminister Chamberlain, um Adolf Hitler zu treffen, der am anderen Ufer des Rheins im Rheinhotel Dreesen seit Jahren seinen Stammplatz hatte. Das Rheinhotel wurde später zur ersten Adresse der Bonner Republik, der Petersberg die Unterkunft ihrer internationalen Gäste.
305 km Rhein-Geschichten – Teil 2
Ebenfalls auf einem Hügel mit Blickkontakt zum Drachenfelsen wohnte in Rhöndorf einer der berühmtesten Männer Deutschlands. Er fuhr täglich mit dem Boot zur Arbeit, prostete mit dem Winzer, hatte Ärger mit dem Bäcker und machte Bonn zur Bundeshauptstadt. Keine schlechte Bilanz für Konrad Adenauer. Rheinkilometer 655 stand lange für die Bundeshauptstadt.
Doch vieles ist im Fluss. Rheinkilometer 688 in Köln: Wo früher schmuddelige Hafengelände standen, präsentieren sich jetzt Luxuswohnviertel. Die Kranhäuser sind Landmarken der neuen Ufergestaltung.
Aber die Rheinlage hat auch ihre Tücken. Mehr als einmal ist die Kölner Altstadt von einem gewaltigen Hochwasser geflutet worden. Jedes Mal wurden die Mauern höher gebaut. Am Fluss leben heißt, mit dem Fluss zu leben.
Ein Film von Lothar Schröder
Redaktion: Christiane Hinz und Thomas Kamp
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