Fahrrad sommerfit machen – Tipps vom Profi
Stand: 28.06.2024, 06:00 Uhr
Fahrradhändler Tobias Eicker zeigt, wie man eine kleine Fahrradinspektion selbst durchführt. Er erklärt, welche Teile geprüft und regelmäßig geölt werden sollten und gibt Tipps zum richtigen Helm und zur optimalen Beleuchtung für das Rad.
- Sendehinweis: Sommerfrische | 28. Juni 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Die kleine Fahrradinspektion
Eine Fahrradinspektion selbst durchzuführen, erfordert keine speziellen Werkzeuge, aber ein paar grundlegende Schritte helfen dabei, das Fahrrad in gutem Zustand zu halten:
1. Reinigung: Das Fahrrad gründlich reinigen, besonders die Kette, die Ritzel und die Bremsen.
2. Sichtprüfung: Das Fahrrad visuell überprüfen, um offensichtliche Probleme wie lockere Schrauben, abgenutzte Bremsbeläge oder beschädigte Reifen zu identifizieren.
Der Reifendruck muss kontrolliert werden.
3. Reifen überprüfen: Den Reifendruck überprüfen und sicherstellen, dass die Reifen keine Risse oder sichtbaren Schäden haben.
4. Bremsen testen: Die Bremsen testen, indem man das Fahrrad schiebt und dann die Bremshebel betätigt, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren und die Bremsbeläge ausreichend greifen.
5. Kette und Schaltung überprüfen: Die Kette auf Verschleiß überprüfen und ggf. schmieren. Die Schaltung testen, indem man durch die Gänge schaltet und prüft, ob die Schaltung reibungslos funktioniert.
6. Lenkung und Lager überprüfen: Die Lenkung überprüfen, indem man das Vorderrad zwischen den Knien hält und das Lenkrad hin- und herbewegt, um Spiel oder Unregelmäßigkeiten zu erkennen. Lager überprüfen, indem man die Räder dreht, um sicherzustellen, dass sie gleichmäßig und ohne Widerstand drehen.
7. Sicherheitsausrüstung: Sicherstellen, dass alle Sicherheitsausrüstungen wie Beleuchtung und Reflektoren vorhanden und funktionsfähig sind.
8. Probefahrt: Eine kurze Probefahrt machen, um sicherzustellen, dass das Fahrrad ordnungsgemäß funktioniert und sich angenehm fahren lässt.
Fahrrad sommerfit machen: Tipps vom Profi
Sommerfrische – Der Nachmittag im Westen und Südwesten. 28.06.2024. 15:50 Min.. Verfügbar bis 28.06.2026. WDR.
Der richtige Fahrradhelm
Die Auswahl des Helmes ist sehr wichtig.
Die meisten Fahrradhelme bestehen aus einer harten Außenschale, entweder aus Polycarbonat (leichtere Modelle wie Rennradhelme) oder etwa aus Fiberglas oder Carbonfiber. Diese Außenschale dient dazu, die Aufprallenergie zu verteilen und die Innenschale aus EPS (geschäumtes Polystyrol) vor Abnutzung zu schützen.
Hinweise zur Pflege
Pflegen Sie den Helm sorgfältig, vermeiden Sie Stöße und reinigen Sie ihn nur mit lauwarmem Wasser und Spülmittel.
Wann sollte man einen Helm austauschen?
Nach einem Unfall sollte der Helm ausgetauscht werden, da mögliche Schäden nicht immer sichtbar sind. Auch ein Sturz aus zwei Metern Höhe kann einen Helm beschädigen. Es wird empfohlen, einen Helm spätestens nach fünf Jahren regelmäßiger Nutzung zu ersetzen (ab Kaufdatum), da er Belastungen wie Hitze, Kälte, Regen, Schweiß, UV-Strahlung und Stöße ausgesetzt ist.
Kaufberatung
Gute Fahrradhelme sind ab etwa 50 Euro erhältlich, abhängig von Nutzung und Qualität. Ein optimaler Helm erfordert die richtige Größe, Anpassung und Einstellung durch geschultes Personal im Fachhandel. Beim Kauf sollten Sie beispielsweise auch darauf achten, dass der Helm in der kalten Jahreszeit Platz für ein Stirnband oder eine Helmmütze bietet.
Die richtige Beleuchtung
Leider sind nicht alle Räder mit einer StVZO konformen Ausstattung inklusive Licht versehen, weil sie zum Beispiel für sportliche Zwecke abseits von Straßen gedacht sind, wie zum Beispiel Mountain-Bikes und Rennräder.
Der Gesetzgeber hat schon vor einigen Jahren auch ansteckbare Lichtlösungen mit Batterie oder Akku für Fahrräder zugelassen, so dass man nun nicht permanent eine Lichtanlage am Rad haben muss. Wer dennoch eine festinstallierte Lichtanlage haben möchte, aber ein älteres Rad mit einem Seitenläuferdynamo hat, kann für vergleichsweise wenig Geld mit einer neuen Felge mit integriertem Nabendynamo umrüsten auf modernes Licht.
Fest installierte Lichtanlagen haben den großen Vorteil, dass man sie immer dabei hat. Man muss auch nicht immer an den Ladezustand von Batterien oder Akkus denken.
E-Bikes mit Lichtanlagen haben den großen Vorteil, dass das Licht auch vom großen Motor-Akku gespeist wird und immer zur Verfügung steht.
Für diese modernen Lichtanlagen gibt es mittlerweile auch Aufrüstmöglichkeiten durch verbesserte Leuchten und Scheinwerfer wie z.B. zuschaltbares Fernlicht oder automatisches Bremslicht hinten.
Fernlicht fürs Fahrrad
Ein starkes Fernlicht kann bei schlechten Wetterbedingungen hilfreich sein.
Ein Fernlicht fürs Fahrrad bietet eine starke Beleuchtung, die Hindernisse und Umgebung besser sichtbar macht, besonders bei schlechten Lichtverhältnissen. Viele Modelle haben verschiedene Modi und sind einfach am Lenker oder Helm zu montieren. Aber ein Fernlicht blendet andere und sollte nur zugeschaltet werden, wenn man niemanden blendet. In der Stadt ist es meist unnötig, aber außerhalb der Stadt kann es sinnvoll sein.
Fahrradscheinwerfer mit Fernlicht sind teurer als solche ohne, die aber genauso viel Licht erzeugen. Es kann sinnvoller sein, in ein besseres Abblendlicht zu investieren.
Kurvenlicht - die Neuheit fürs Fahrrad
Kurvenlichter für Fahrräder sind eine neue Technologie, die die Sicherheit und Sichtbarkeit von Radfahrern verbessert. Sie leuchten automatisch den Bereich seitlich vor und neben dem Fahrrad aus, wenn der Fahrer eine Kurve fährt oder das Fahrrad neigt.
Dynamische Beleuchtung erweitert den Sichtbereich, was besonders bei Nachtfahrten oder in schlecht beleuchteten Gegenden die Unfallgefahr verringern kann. Kurvenlichter können entweder als Teil des Hauptlichtsystems integriert oder eigenständig nachgerüstet werden, um die Fahrsicherheit zu erhöhen.
Sie funktionieren mit Sensoren, die die Bewegung des Fahrrads oder des Lenkers erfassen und bei Kurvenfahrt oder Neigung zusätzliche seitliche Lichtquellen aktivieren. Dadurch wird der Bereich vor und neben dem Fahrrad besser ausgeleuchtet, um Hindernisse frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.