Für Marcus Vogel und seinen Mann Thorsten Ulbrich ist ihr Garten „Entspannung und Runterkommen“ – sie leben regelrecht in ihrem Garten.
Ihr Motto: Räume wie in einem Haus gestalten, sodass man keinen Einblick in die anderen „Zimmer“ hat.
Schmiedeeiserne Tore und Rundbögen führen in 14 verschiedene themenbezogene „Gartenzimmer“: Barockgarten, Teichgarten, Schattengarten, „Cottage Garden“, Klostergarten, Schwarzer Garten, Parterregarten, Gartenteil mit trockenheitsresistenten Pflanzen (Yucca), Rosengarten, Torgarten, formaler Garten und ein „Sunken Garden“ mit einem 16 Meter langen Wasserbecken mit Seerosen und einer kleinen Hochzeitskapelle für freie Trauungen.
Rund 1500 Arten einheimischer und exotischer Gehölze und Stauden gedeihen hier. Markus Phlippen konzentriert sich auf eine besondere Zwiebelpflanze: die Tulpe. Mehr als 1000 Tulpen in Gelb, Pink und Weiß blühen derzeit in großer Fülle im „Torgarten“-Zimmer.
Was Tulpen brauchen
Das Wichtigste für Tulpen ist ein durchlässiger Boden, der am besten mit Sand und abgelagertem Kompost gemischt ist. Im Sommer darf der Boden nicht zu feucht sein, denn Tulpen kommen aus Steppenregionen in Vorderasien, wo es im Sommer heiß und trocken ist. Die Zwiebelpflanzen haben dann ihre Ruhephase und sind oberirdisch nicht zu sehen. Ähnlich wie Narzissen bevorzugen Tulpen einen Dünger, der viel Kalium hat, damit ihre Zellen Stabilität und Widerstandskraft entwickeln. Das ist wichtig, um über die heiße Sommerphase zu kommen. Nach der Blüte die verwelkten Blütenköpfe entfernen, damit die Energie in die Zwiebel fließt. Sie können die Zwiebeln in der Sommerpause ausgraben oder im Boden lassen, wenn der Standort trocken ist.
Alternativen zum Buchsbaum
Der Buchsbaumzünsler hat einem Großteil unserer Buchsbäume den Garaus gemacht. Im Garten Ulbrich setzt man auf die Eibe als Alternative. Markus Phlippen empfiehlt die Sorte „Renkes kleiner Grüner“ für die Pflanzung kleiner Hecken. Sie ist schön dicht und kurz benadelt. Das Bäumchen eignet sich wie der Buchsbaum auch für den Formschnitt. Aber: Die Eibe ist ein Nadelgehölz und giftig. Es sollten keine Tiere daran fressen.
Bittersalz als Frühjahrsdüngung hält Markus Phlippen dagegen für verzichtbar, wenn der Boden mit organischem Dünger versorgt ist und Humus hat. Wenn genügend Humus im Boden vorhanden sei, spiele das Verhältnis der anderen Nährstoffe keine große Rolle mehr. Eine weitere Alternative zum Buchsbaum ist die japanische Stechpalme, auch Bergilex genannt. Sie verträgt Trockenheit nicht ganz so gut wie der Buchsbaum. Außerdem Staunässe vermeiden! Der Bergilex ist ideal als kleine Hecke oder als Formschnittgehölz.
Markus Phlippens Spezialtipp: der immergrüne Gamander (Teucrium × lucidrys). Damit lassen sich wunderbar kleine Hecken pflanzen, die auch noch eine herrliche Blüte für Insekten hervorbringen. Der Gamander verträgt auch Trockenheit gut.
Adresse
Garten Ulbrich
Marcus Vogel & Thorsten Ulbrich
Bertramsmühler Weg 19 - 25
42659 Solingen
www.garten-ulbrich.de
Offene Gartenpforte im Garten Ulbrich
11./12. Mai und 08./09. Juni und 13./14. Juli und 14./15. September 2024, Eintritt: € 4,-. Außerhalb der offenen Gartenpforte kann der Garten besichtigt werden.