- Sendehinweis: Hier und heute | 17. Februar 2025, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Wann man eine Haushaltshilfe anmelden muss
Ob man eine Person, die einem im Haushalt hilft, offiziell anmelden muss oder nicht – das hängt ab von der Art der Tätigkeit, sagt Rechtsanwältin Renate Schmid. Denn entscheidend ist, ob es sich dabei um eine sogenannte Gefälligkeit oder eine regelmäßige Beschäftigung handelt.
Der Unterschied: Wenn der Nachbar für einen ab und zu den Rasen mäht und dafür Schokolade oder eine Flasche Wein bekommt, dann ist eine Anmeldung sicherlich nicht nötig, sagt Schmid. Hilft jemand hingegen regelmäßig im Haushalt und bekommt dafür Geld, dann gilt das als abhängige Beschäftigung. Und die muss angemeldet werden.
Das Anmelden ist in der Regel unkompliziert. Denn in den meisten Fällen würden Haushaltshilfen auf 556 Euro-Basis angestellt. Anmelden kann man die unter anderem über die Minijob-Zentrale:
Haushaltshilfen: Besser anmelden?
Hier und heute. 17.02.2025. 09:42 Min.. Verfügbar bis 17.02.2027. WDR.
Was passieren kann, wenn man es nicht tut
Allerdings: Offenbar melden die Wenigsten ihre Haushaltshilfe an. "Das ist kein Kavaliersdelikt", sagt Renate Schmid. Denn: "In diesem Fall handelt es sich um Schwarzarbeit."
"Je länger die nicht angemeldete Beschäftigung, desto höher die drohenden Bußgelder", sagt Schmid. "Im Wiederholungsfall kann man sogar eine Strafanzeige bekommen." Und das gilt für beide – also die Haushaltshilfen und diejenigen, die sie beschäftigen.
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Ist die Haushaltshilfe nicht angemeldet, haftet die Versicherung im Falle eines Unfalls nicht.
Wenn eine Haushaltshilfe nicht angemeldet ist, kann das aber noch weitere negative Folgen haben. Zum Beispiel: "Wenn ein Unfall passiert", sagt Renate Schmid. Denn dann ist die Haushaltshilfe nicht versichert. Bedeutet: Für alle anfallenden Kosten muss derjenige aufkommen, der die Haushaltshilfe beschäftigt hat. Also für die ärztliche Behandlung, den Verdienstausfall und alle damit verbundenen Folgekosten.
Welche Folgen es hat, eine Haushaltshilfe anzumelden
Eine Haushaltshilfe anzumelden, hat auf der anderen Seite viele Vorteile. Zunächst für die Haushaltshilfe. Denn: Auch wenn sie "nur" als Mini-Job auf 556 -Euro-Basis angemeldet wird – was auf den Großteil der Haushaltshilfen zutreffen sollte – hat sie Anspruch auf Mindestlohn, Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Außerdem ist sie dann rentenversicherungspflichtig. Die Haushaltshilfe zahlt daher in der Regel 3,6 Prozent Rentenbeiträge. Bei 556 Euro bleiben ihr danach 535,98 Euro. Die Haushaltshilfe hat in diesem Fall am Monatsende zwar etwa 20 Euro weniger im Portemonnaie, dafür aber zahlt sie in die Rentenkasse ein – was sich nicht nur positiv auf die Höhe der späteren Rente, sondern auch auf mögliche Wartezeiten bis zum regulären Rentenbeginn auswirkt.
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Wenn die Haushaltshilfe angemeldet ist, übernimmt der Arbeitgeber die Kosten für die Kranken- und Rentenversicherung.
Private Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zahlen für ihre Haushaltshilfe Abgaben von maximal 14,92 Prozent. Bei 556 Euro wären das knapp 83 Euro. Die Minijob-Zentrale hat zudem folgendes Beispiel ausgerechnet: Wenn eine Haushaltshilfe beispielsweise 180 Euro monatlich verdient, fallen zusätzlich 26,86 Euro Abgaben an. Setzt man die Kosten ins Verhältnis zu dem Risiko, das sie andernfalls eingehen, sei es allemal besser, die Haushaltshilfe anzumelden, rät Schmid. Und das für beide Seiten.
20 Prozent der Kosten für eine Haushaltshilfe können sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber laut Minijob-Zentrale zudem über die Steuererklärung vom Finanzamt zurückholen, maximal 510 Euro jährlich. Bei einem monatlichen Verdienst von 180 Euro ist die mögliche Steuermäßigung mit 41,37 Euro pro Monat sogar größer als die Summe der Abgaben für den Minijob mit 26,86 Euro.