Ausflugstipps: Zwei Kurztrips in die Niederlande
Stand: 26.05.2023, 06:00 Uhr
Reisejournalistin Antje Zimmermann hat Tipps für zwei schöne Kurztrips in die Niederlande – einmal in die Stadt, einmal aufs Land. Sie nimmt uns mit in die quirlige Universitätsstadt Utrecht und in die urtümliche Region Drenthe.
Utrecht ist die viertgrößte Stadt der Niederlande und wird mit seinen vielen Grachten, Giebelhäusern und netten Cafés auch als „Klein-Amsterdam“ bezeichnet. Es gilt als Fahrradstadt von Weltrang in den ohnehin sehr radfreundlichen Niederlanden – wegen seiner Schnellfahrtrassen und weil der Radverkehr meist Vorrang hat.
Die Stadt Utrecht gilt als fahrradfreundlich und grün.
Im vergangenen Jahr wurde Utrecht zudem mit dem „Europäischen Preis für den städtischen öffentlichen Raum 2022" ausgezeichnet – für seine grüne Umgestaltung.Die Stadt wird für Radfahrende und Menschen zu Fuß zugänglich gemacht und auf diese Weise belebt. Nach natürlichem Vorbild wurden Bäume und Vegetation ausgewählt und um sorgfältig ausgewählte Pflasterung und Stadtmobiliar ergänzt. So wird ein natürliches Mikroklima geschaffen.
Die Universität Utrecht ist die größte der Niederlande. Sie hat neben ihrer Bibliothek eine Reihe historischer Gebäude in der Altstadt und einen architektonisch bedeutenden Campus im Osten der Stadt: De Uithof.
Drenthe – Hünengräber und Moorleichen
Die Weitläufigkeit in Drenthe ist ideal für Naturliebhaber.
Das Gebiet Drenthe im Nordosten der Niederlande wird auch als „Urholland" bezeichnet. Dort geht es geruhsam, weitläufig und absolut fahrradfreundlich zu.Drenthe ist eine der am wenigsten besiedelten Provinzen der Niederlande. Felder, Weiden und Bauernhöfe bestimmen die Landschaft. Die Region eignet sich gut für unkomplizierte Radreisen. Es gibt viele Radwege abseits der normalen Straßen durch Wälder und Heidelandschaften – mit Blick zum Beispiel auf grasende Schafe. Zu den größten Attraktionen zählen jedoch die rund 5000 Jahre alten Hünengräber von Borgen. Von insgesamt 53 steinzeitlichen Hünengräbern der Niederlande befinden sich 52 in Drenthe. Der größte Felsen wiegt 21 Tonnen.
In Fochteloërveen im Nordwesten, an der Grenze zu Friesland, liegt außerdem das besterhaltene Moorgebiet der Niederlande.
Im Drenthe-Museum kann man Moorleichen betrachten.
Im Drenthe-Museum in Assen (Mo bis So 10 bis 17 Uhr, Pfingstmontag geöffnet, Eintritt frei) kann man Moorleichen betrachten. Die wurden im ehemaligen Torfabbaugebiet von Spaziergängern oder Arbeitern gefunden. Die bekannteste Moorleiche ist das „Mädchen von Yde“. Ein junges Mädchen, das zum Todeszeitpunkt etwa sechzehn Jahre alt war. Es wurde um die Zeitenwende mit einem Wollgürtel erdrosselt und in der Nähe von Yde im Moor abgelegt. Dort lag es fast zweitausend Jahre, bis zwei Moorarbeiter die Leiche 1897 beim Torfstechen fanden.