Reisepreis hängt auch vom Ort der Online-Buchung ab
Stand: 27.03.2024, 06:00 Uhr
Wer von Deutschland aus ein Zimmer bucht, zahlt häufig deutlich mehr, als wenn er dasselbe Zimmer aus einem anderen Land buchen würde. WDR-Digitalexperte Jörg Schieb erklärt, warum das so ist und ob es Möglichkeiten gibt, das zu umgehen.
Online-Buchungen können im Vergleich zu anderen Ländern 25 Prozent teurer sein.
Laut unseres Digitalexperten Jörg Schieb können Buchungen von Deutschland aus bis zu 25 Prozent teurer sein als aus anderen Ländern. Grund: Vermarkter, Fluglinien und Hotels passen ihre Preise an die Kaufkraft der Menschen an. Und in Deutschland könne man sich höhere Preise eher leisten als beispielsweise in Polen oder Georgien. In Asien seien die Unterschiede noch viel größer. Wer dort ein Hotel direkt vor Ort buche, könne eine Menge Geld sparen.
Vermarkter von Hotels hätten zudem eine Marge. Die werde hin und wieder reduziert, um neue Kunden zu gewinnen, etwa in einer bestimmten Region. Das bringe dann bessere Preise.
Pauschalreisen seien von den Preisunterschieden weniger betroffen. Flüge und Mietwagen vereinzelt schon, das belegten Untersuchungen, so Schieb.
Wenn der Ort einer Onlinebuchung über den Preis entscheidet
Hier und heute. 27.03.2024. 07:43 Min.. Verfügbar bis 27.03.2026. WDR.
Bahnfahrten aus Osteuropa
Bahnfahrten mit Start im osteuropäischen Ausland sind oft günstiger, als solche mit Start in Deutschland.
„Es kann außerdem günstiger sein, eine Bahnfahrt in Osteuropa zu beginnen und dann in Deutschland fortzuführen, als direkt in Deutschland zu buchen“, sagt Jörg Schieb. „Hier werden Preisunterschiede berücksichtigt und die Verpflichtung, dass europäische Bahnunternehmen untereinander kooperieren.“ Hier handele man allerdings in der Grauzone. „Wenn man Pech hat, kann das Ticket nicht anerkannt werden, weil ja nachvollzogen werden kann, dass man erst später eingestiegen ist.“
Am teuersten sind Buchungen aus den USA, Australien, Deutschland und Großbritannien, günstigesten Mexiko, Indien, Malaysien, sagt unser Digitalexperte. Es sei den Online-Plattformen möglich über die IP-Adresse den Standort der Buchenden sehr genau zu ermitteln.
VPN – Virtual Private Network
Die Anbieter lassen sich austricksen über das VPN – Virtual Private Network. „Es ersetzt die eigene IP durch eine andere irgendwo auf der Welt. So kann man sich eine Tarnkappe aufsetzen und so tun, als wäre man woanders“, erklärt Jörg Schieb.
In Deutschland seien solche VPNs legal, in Russland und vielen anderen Ländern nicht.
Auch ein VPN kann bei der Buchung einer günstigeren Reise helfen.
Es gebe kostenlose VPNs, wie „Onion“. Die kommerziellen seien allerdings schneller und böten mehr Funktionen. Sie kosten etwa vier Euro im Monat und lassen sich unkompliziert und sogar auf dem Smartphone zuschalten.
Fazit: Allein für Reisebuchungen lohne sich ein VPN nicht, findet Digitalexperte Jörg Schieb. „Der Zeitaufwand zum Ausprobieren und Vergleichen ist schon sehr hoch.“ Wenn man damit aber auch seine Privatsphäre schützten wolle, lohne es sich.