Die Glockenheide Daboecia cantabrica aus Irland ist an mildes regenreiches Wetter gewöhnt. Sie wächst auch an der Atlantikküste von Frankreich. Mit ihren fröhlichen pinken Glockenblüten begeistert sie spätfliegende Insekten auf Nektarsuche. Und ist dadurch eine bessere Wahl als die sterile Knospenheide.
Kleiner Balkonkasten
Wer nur einen kleinen Kasten zur Verfügung hat, kann z.B. Scheinmyrte, Rebhuhnbeere und Astern oder Heliotrop kombinieren. Dazwischen könnten aufrechte Gräser oder hängende Mühlenbeckia gepflanzt werden. Die Scheinmyrte ist ein Dauerblüher von Juni bis November, Kissen-Astern und Heliotrop (für Schmetterlinge) runden den Blütencocktail bis Mitte Oktober ab. Sedum wird von vielen Insekten angeflogen, sie dienen Bienen, Faltern und Fliegen als Nahrung. Die gute Heide kann auch dazu, am liebsten aber mit einer Handvoll Rhododendron-Erde.
Kübelpflanzung oder großer Kasten
Sonnenhut ist ein toller Spätsommer/Frühherbst-Kandidat für den insektenfreundlichen Balkon. Die Blüten bieten einerseits noch bis Anfang Oktober Nektar und später im Herbst werden die Samenstände auch für Vögel interessant.
Niedrige Astern
Niedrige Astern mit ungefüllten Blüten sind ideale Herbstblüher, an denen sich Menschen und Insekten erfreuen. Die Blütezeit erstreckt sich über einige Wochen und die kleinen Korbblüten mit der leuchtend gelben Mitte bieten eine Menge Nahrung für Insekten an.
Für Pflanzungen im Kübel eignen sich besonders die niedrigeren Kissenastern (Aster dumosus).
Unter dem Namen Rebhuhnbeere findet man gleich zwei verschiedene Pflanzen im Handel: Gaultheria procumbens auch Scheinbeere genannt, mag wie die Glockenheide sauren Boden, ist immergrün und trägt im Winter leuchtend rote oder weiße Beeren, die schon mal von Vögeln genascht werden. Die Echte Rebhuhnbeere Mitchella repens ist ein immergrüner Bodendecker, der im Sommer blüht und bereits im August seine roten Beeren trägt. Ebenfalls eine wertvolle Pflanze für Insekten und Vögel. Beide stammen aus Nordamerika und bevorzugen sauren Boden.
Aus Nordamerika stammt auch die wunderbare Gattung Heuchera, die bei uns auch unter dem Namen Purpurglöckchen bekannt ist. Es gibt zahlreiche Sorten mit intensiv bunten Blättern, die inzwischen zum Standardsortiment im Herbst zählen. Wichtig ist, dass sie immer genügend Bodenfeuchtigkeit haben. Man sagt der Boden sollte frisch sein, das bedeutet gleichmäßige Feuchtigkeit. Ein sehr attraktives Gras für diese Pflanzkombination ist das Lampenputzer-Gras (Pennisetum) – bekannt ist die Sorte "Hameln" – eine ältere sehr robuste deutsche Sorte, die nicht so hoch wird. Die Blütenstände lässt man das ganze Winterhalbjahr über stehen – das macht den malerischen Reiz aus. Auch Vögel schätzen schon mal die Samen als Winternahrung. Das niedrige Lampenputzergras ist ein guter Aufenthaltsplatz für Insekten. Hier können sich kleine Käfer, Wanzen, Schwebfliegen, Falter etc. verstecken. Für Bienen-, Hummel- und Schmetterlings-Magnet ist das patagonische Eisenkraut eine tolle Nahrungsquelle – sie blüht bis zum Frost.
Pflanzen im Kübel oder Korb
Als Pflanzgefäß eignen sich ein Kübel aus Steingut oder ein Korb mit eingelegter Folie. Idealerweise sollte das Wasser durch Löcher im Boden abfließen können, damit keine Staunässe entsteht. Ein Korb ist weniger haltbar und sollte möglichst vor Regen geschützt stehen. Der Boden sollte durchlässig, locker und humos sein und einen mittleren bis hohen Nährstoffgehalt aufweisen. Als erstes kommt aber die Drainage hinein: Mit bewährtem Trick – Lavagranulat im Kartoffelsack zur Wiederverwendung bei der nächsten Bepflanzung, falls die Erde ausgetauscht wird.
Die richtige Erde
Die Erde aus normaler torffreier Pflanzerde, ein wenig organischem Dünger und Kübelpflanzenerde mischen. Dünger ist allgemein bei Herbst- und Winterpflanzen kein großes Thema, da kaum noch mit großen Wachstums-prozessen zu rechnen ist. Als Faustregel gilt: Bei Tagestemperaturen unter zehn Grad das Düngen einstellen.
Gießen, aber richtig
Auch an kühleren Herbsttagen brauchen die Pflanzen gelegentliche Wassergaben. Am besten mit dem Finger vorher prüfen, ob sich das Substrat feucht oder trocken anfühlt. Gerade an sonnigen Tagen oder wenn die Pflanzen frisch gepflanzt sind, sollte ausreichend gegossen werden. Immer von der Seite gießen, damit das Laub nicht nass wird. So werden Pilzinfektionen an den Blättern vermieden.