Tagesgeldkonto

Stand: 29.05.2024, 06:00 Uhr

Es gibt viele verschiedene Tagesgeldkonten zahlreicher Banken aus dem In- und Ausland. Nico Rau aus der WDR- Wirtschaftsredaktion gibt Tipps, wie Sie das richtige Tagesgeldkonto finden mit hohen Zinsen und niedrigem Risiko.

Tagesgeldkonten

Hier und heute 29.05.2024 07:15 Min. Verfügbar bis 29.05.2026 WDR

Ein Tagesgeldkonto ist eine Geldanlage, die keine feste Laufzeit hat, wie zum Beispiel beim Festgeld. Man hat jederzeit Zugriff auf sein Geld. Das hat aber einen Preis: Man bekommt zwar Zinsen für das Geld auf dem Konto, die sind aber variabel. Die Bank kann die Zinsen jederzeit senken oder erhöhen. Neukunden bekommen oft einen Garantiezins für eine bestimmte Zeit. Meist für maximal sechs Monate.

Wie viel Prozent Zinsen kann man aktuell auf einem Tagesgeldkonto bekommen?

Blick durch die Lupe auf ein Blatt mit dem Schriftzug "Zinsen"

Die Zinsen bei Tagesgeldkonten sind variabel.

Vier Prozent sind zurzeit das Maximum und eher die Ausnahme. Gute Angebote bewegen sich um 3,5 Prozent. Viele Banken geben nur zwei oder drei Monate Garantie auf den Zins. Die relativ hohen Zinsen sind für die Banken Lockangebote, um neue Kunden und damit frisches Kapital zu bekommen.

Bekommt man Zinsen immer auf den gesamten Betrag oder was sind die Bedingungen?

Die Zinsen gibt es auf den kompletten Betrag. Je nach Bank unterscheidet sich der Maximalbetrag. Meist gilt, je höher der Zins, desto niedriger der Maximalbetrag. Manche Banken haben eine Mindestanlagesumme, die liegt meist zwischen 1000 und 5000 Euro. Bei den meisten Banken gibt es das aber nicht.

Wie findet man ein passendes Tagesgeldkonto?

Einen guten Vergleich von Zinsen und Konditionen bietet "Stiftung Warentest" (kostenpflichtig):

Auch vom Finanzportal "Finanztip" gibt es gute Vergleichsmöglichkeiten:

Wenn eine deutsche Bank Pleite geht, bis zu welcher Höhe ist Geld bei deutschen Banken sicher?

Grundsätzlich: Wer eher vorsichtig ist, legt sein Geld bei einer Bank in Deutschland an. Alle Banken müssen hierzulande Mitglied bei der gesetzlichen Entschädigungseinrichtung sein. Geht die Bank pleite, bekommt der Kunde bis zu 100.000 Euro garantiert zurück.

Gelscheine und Münzen in Nahaufnahme

Deutsche Banken sind sehr sicher.

Darüber hinaus gehören viele Banken dem freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken an. Die maximale Entschädigungssumme liegt bei mindestens 750.000 Euro. Besonders sicher sind Sparkassen oder Volks- und Raiffeisenbanken und die Spardabank. Falls eine in Schwierigkeiten gerät, müssen die anderen sie stützen.

Bei den europäischen Banken gilt eine Einlagensicherung bis 100.000 Euro. Aber dafür muss das Land auch zahlungsfähig sein. Wie orientiert man sich?

Wählen sie Banken aus Ländern der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum, die von den großen Ratingagenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s die Bestnoten AAA oder AA für ihre Wirtschaftskraft erhalten.

Steuerregelung bei ausländischen Banken

Wer Geld im Ausland anlegt, muss auch hier in Deutschland in der Regel Kapitalertragssteuer zahlen. Das sind 25 Prozent auf den Zinsertrag. Das muss man selbst in der Steuererklärung angeben. Legt man Geld bei einer Bank in Deutschland an, dann führt diese die anfallenden Steuern automatisch an das Finanzamt ab.

Ausländische Banken erheben dazu aber häufig eine Quellensteuer auf die Zinseinkünfte. Die werden dann von den Banken im Ausland direkt einbehalten. Aber Deutschland hat mit vielen Ländern ein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen. Damit Sparer nicht doppelt besteuert werden. Da können dann bis zu 15 Prozent der ausländischen Quellensteuer hier in Deutschland auf die Kapitalertragssteuer angerechnet werden.

Wann ist ein Festgeldkonto sinnvoller

Tagesgeld bedeutet: Geld auf die hohe Kante zu legen, was aber jederzeit verfügbar ist.
Festgeld ist nur sinnvoll, wenn man wirklich für ein, zwei oder mehr Jahre auf das Geld verzichten kann und man sich für die Zeit einen festen Zins sichern will.

Tagesgeldkonto im Vergleich zum Sparbuch

Das Bild zeigt ein Sparbuch, das auf Geldscheinen liegt.

Tagesgeld ist flexibler als ein Sparbuch.

Das Sparbuch gibt es schon über 200 Jahre in Deutschland. Die Zinsen sind mittlerweile so niedrig, das es sich nicht mehr lohnt. Und ein Sparbuch ist weniger flexibel als Tagesgeld. Es gibt ein Limit, wie viel Geld man im Monat abheben darf. Meist sind das 2000 Euro. Außerdem gibt es eine Kündigungsfrist. Bei Tagesgeldkonten gibt es die nicht.