Die Preise sind gegenüber vergangenem Jahr, laut Erzeugerverbänden, gestiegen. So bekommt man den Festmeter Nordmanntanne zwischen 21 und 29 Euro, während Blaufichten zwischen 13 und 18 Euro kosten. Gründe hierfür sind auch in dieser Branche die steigenden Energiekosten, Transportkosten, Personalmangel und Inflation, sagt Markus Phlippen.
Bei der Auswahl der Weihnachtsbäume habe man nicht nur die Wahl zwischen verschiedenen Tannen, Fichten und Kiefern, sondern auch, ob der gewünschte Baum konventionell oder nachhaltig produziert wurde.
Die Nordmanntanne ist der Topseller unter den Weihnachtsbäumen.
Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) macht rund 75 Prozent aller Weihnachtsbäume aus. Für die Anpflanzung wird viel Wasser, Platz und einiges an Chemie gebraucht: Mineraldünger für dunkelgrüne Nadeln, Unkrautvernichter gegen den Beiwuchs, Insektizide gegen Schädlinge. Etwa zwölf Jahre braucht eine Nordmanntanne um zwei Meter hoch zu wachsen. Einmal geschlagen, ist sie lange haltbar und nadelt nicht. Bei kühlen Temperaturen lässt sie sich auch gut draußen auf dem Balkon oder auf der Terrasse lagern. Dafür kann man sie ruhig im Netz lassen und ab und zu mal mit der Gießkanne befeuchten.
Bevor sie in den Weihnachtsbaumständer kommt, sollte man sie frisch anschneiden. Dann unbedingt Wasser in den Ständer füllen und daran denken, das Wasser häufig zu erneuern. Wasser ist wichtiger als alle anderen Frischhaltetipps. Es sei umstritten, ob Blumenfrischhaltemittel oder Glycerin im Wasser den Baum länger frisch halten. Sinnvoll sei es dagegen, das Wasser lauwarm und abgekocht in den Ständer zu geben. Lauwarmes Wasser kann der Baum leichter aufnehmen und abgekocht enthält es weniger Kalk und Keime.
Blaufichte
Wer ein kleineres Budget zur Verfügung hat sollte zur Blaufichte greifen.
Blaufichten (Picea pungens glauca) sind preiswerter als Nordmanntannen. Sie werden auch oft als Blautanne bezeichnet. Markus Phlippen merkt aber an, dass sie zwei Nachteile haben: „Die Nadeln stechen viel mehr und die Blaufichten sind nicht so haltbar." Sie verlören schneller ihre Nadeln. Andererseits sei ihr blauer Schimmer attraktiv. Auch in Sachen „Duft" sei die Blaufichte ein Gewinner. Sie verströme einen schönen harzigen Waldgeruch. Wer sich für eine Blaufichte entscheidet, sollte sie allerdings nicht zu früh kaufen und im besten Fall kurz vor dem Fest schlagen.
Edeltanne
Bei der Edeltanne (Abies procera) ist der Name Programm. Sie ist auch unter dem Namen „Nobilis-Tanne” im Handel. In ihrer pazifischen Heimat wird sie über 80 Meter hoch.
In ihr vereinen sich alle Vorteile: samtweiche Nadeln und ein herrlicher edler blauer Schimmer. Sie wächst etwas schlanker als die Nordmanntanne und die Äste sind leicht asymmetrisch. Zudem verströmt sie einen wunderbaren Duft und ist sehr haltbar. Allerdings in der Aufzucht nicht ganz einfach – auch deshalb entsteht der höhere Preis.
Tipps zum Weihnachtsbaumkauf
Hier und heute. 27.11.2023. 09:04 Min.. Verfügbar bis 27.11.2025. WDR.
Kiefer
Bei der Kiefer sollten die langen Nadeln beim Weihnachtsschmuck mitbedacht werden.
Schon optisch fällt die Kiefer aus der Reihe. Es gibt die Schwarzkiefer (Pinus nigra), die etwas längere Nadeln hat oder die Waldkiefer (Pinus sylvestris). Eine Kiefer ist der extravagante Weihnachtsbaum und widerspricht der klassischen Form. Markus Phlippen empfiehlt, sie mit Schleifen und großen Kugeln zuschmücken, weil das besser zu den langen Nadeln passt. Auch naturbelassener Schmuck, etwa Strohsterne, passen gut zur Kiefer. Weitere Pluspunkte der Kiefer sind eine gute Haltbarkeit der Nadeln und der wunderbare Duft.
Fazit: Jeder muss für sich entscheiden, was er will. Und dann entweder früh kaufen und die richtige Baumsorte wählen oder kurz vorher lieber den Baum kaufen beziehungsweise selber schlagen. Und für alle Baumsorten gilt: Die Preise sind moderat gestiegen
Nachhaltigkeits-Siegel sind ein guter Anhaltspunkt beim Tannenkauf.
Und wer nachhaltig kaufen möchte, dem empfiehlt Markus Phlippen, auf das Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe zu achten. Hierzu zählen Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis und das Bio-Siegel der Europäischen Union. Bäume mit diesen Zertifikaten sind ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllen auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben.
Weihnachtsbaum aus ökologischem Anbau und heimischen Wäldern
Unterstützen Sie nachhaltige Projekte und Händler aus der Nachbarschaft.
Wer die Möglichkeit hat, sollte die Händler seines Vertrauens in der Nachbarschaft mit seinem Baumkauf unterstützen. In der Regel weiß man, wie die Bäume aufwuchsen und kennt die Fläche, sagt unser Experte.