- Sendehinweis: Sommerfrische | 24. Juni 2024, 16.15 - 18.00 Uhr | WDR
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt als Richtwert 1,5 Liter pro Tag. "Im Grunde gibt es aber kein Fundament für die Trinkmenge, es kommt auch auf die Umstände an", sagt Ernährungswissenschaftler Dr. Stephan Lück. "Bei Hitze, beim Sport oder einer anstrengenden körperlichen Arbeit kann aber das Drei- bis Vierfache notwendig sein."
Pro Kilogramm Körpergewicht sollten 30 Milliliter Flüssigkeit täglich aufgenommen werden.
Das heißt: Bei einem Gewicht von 70 kg sollte man mindestens 2,1 Liter pro Tag trinken. Wer 80 kg wiegt, sollte dann entsprechend mindestens 2,4 Liter pro Tag trinken. (Quelle: Prof. Dr. Ingo Froböse, Sporthochschule Köln)
So wichtig ist Wasser für unsere Gesundheit
Flüssigkeitsverlust führt schnell zu körperlichen Problemen. Diese äußern sich meist in Leistungsschwäche, Schwindel, Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen. Auch bei normalen Außentemperaturen und geringer Körperaktivität kann das nach wenigen Tagen passieren, bei Hitze und gleichzeitiger Anstrengung schon nach wenigen Stunden.
Doch der eigene Flüssigkeitsbedarf wird von vielen Menschen unterschätzt, denn "nur Durst haben“ reicht nicht. "Leider wird Durst immer noch als Hauptindikator angesehen. Jedoch lässt dieser mit dem Alter nach", so Stephan Lück. Er rät immer, Flüssigkeit in Sichtnähe stehen zu haben. "So fühle ich mich motiviert, auch außerhalb des Durstes zu trinken."
Wer allerdings glaubt zum Beispiel schon am Vormittag auf Vorrat trinken zu können, der irrt: "Ganz schlechte Idee!", so Lück. "Wer zu viel Wasser trinkt, bringt den Stoffwechsel und Mineralhaushalt des Körpers durcheinander. Das kann gefährlich werden. Bitte regelmäßig über den Tag verteilt trinken."
Auch die Temperatur des Getränkes spielt eine wichtige Rolle: "Hände weg von eisgekühlten Erfrischungsgetränken", rät Stephan Lück, denn diese löschen den Durst nur kurzfristig. Außerdem führe der Kältereiz dazu, dass der Körper zusätzlich Hitze entwickelt.
Aromawasser
Menschen, denen das normale Wasser aber zu langweilig ist oder auch einfach nicht schmeckt, sollen mit industriell "aufgepepptem" Wasser an die Flasche gebracht werden.
Das sogenannte Aromawasser kommt häufig mit künstlichen Aromen aus dem Labor. Das bedeutet, dass Wasser zum Beispiel mit Erdbeer-, Apfel,- oder Limettengeschmack einen Stoff enthält, der ganz ähnlich wie die auf dem Etikett angegebene Frucht selbst schmeckt.
Oft steckt auch zu viel Zucker im Aromawasser, kritisieren Ernährungswissenschaftler. Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Erwachsenen empfiehlt, maximal 50 Gramm pro Tag aufzunehmen, stecken in einem halben Liter Aromawasser zum Teil mehr als 20 Gramm Zucker.
"Außerdem liefern diese Aromastoffe unserem Körper absolut nichts wertvolles", sagt Ernährungswissenschaftler Stephan Lück. "Es sind nur Duftstoffe, wir riechen sie. Sie machen das Wasser etwas attraktiver und das war’s. Außerdem ist das Aromawasser wesentlich teurer als das normale Wasser." Und wer sich einmal an das aromatisierte Wasser gewöhnt habe, entwickele eine Vorliebe dafür und vermeide oft frische nährstoffreiche Lebensmittel. "Das gilt insbesondere für Kinder", so Lück.
Das Richtige trinken
Als gesunde Durstlöscher empfiehlt Stephan Lück neben Mineralwasser auch ungesüßte Tees und Saftschorlen. Oder frisches Wasser einfach mit Obst, Gemüse und Kräutern in eine Kanne, Flasche oder Karaffe gießen und einige Zeit in den Kühlschrank stellen. Dabei gehen nicht nur Geschmack, sondern auch die Inhaltsstoffe auf das Wasser über.