Gehen oder bleiben? Ukrainer in NRW
Menschen hautnah. 20.02.2025. 42:17 Min.. UT. Verfügbar bis 31.12.2099. WDR. Von Katja Garmasch.
Gehen oder bleiben? Ukrainische Geflüchtete in NRW
Stand: 29.01.2025, 11:21 Uhr
Drei Jahre Krieg, drei Jahre Flucht. Die Hoffnung vieler in NRW lebender Ukrainer, bald wieder in ihre Häuser, zu ihren Familien und ihrer Arbeit zurückkehren zu können, hat sich nicht erfüllt. Ist Deutschland nun ein Zuhause geworden oder sitzen sie auf gepackten Koffern?
- Sendehinweis: Menschen hautnah | 20. Februar 2025, 22.45 - 23.30 Uhr | WDR
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Drohnenaufnahme von Herzogenrath
Drei Jahre Krieg, drei Jahre Flucht. Die Hoffnung vieler in NRW lebender Ukrainer, bald wieder in ihre Häuser, zu ihren Familien und ihrer Arbeit zurückkehren zu können, hat sich nicht erfüllt. Die meisten leben immer noch in Deutschland. Sie suchen eine Arbeit, oft vergeblich. Ihre Kinder gehen hier zur Schule. Ist Deutschland nun ein Zuhause geworden oder sitzen sie auf gepackten Koffern? Hoffen die Ukrainerinnen und Ukrainer auf einen Waffenstillstand oder gar auf Frieden oder glauben sie gar nicht daran? Schaffen sie es, sich in Deutschland zu integrieren, oder sind sie desillusioniert? Wir schauen auf zwei Städte in NRW, auf Aachen und das benachbarte Herzogenrath. Wie geht es dort den Geflüchteten und ihren Helfern?
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Artem mit Prothese
Artem aus Kiyv ist ein Soldat und kam als Kriegsversehrter, dem ein Bein amputiert werden musste, nach Deutschland. Er lebt in Aachen und hier würde er gerne bleiben, wenn da nicht die deutsche Sprache wäre. Ohne sie kann er nicht arbeiten, und ohne Arbeit fühlt er sich minderwertig.
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Chorprobe
Die Hilfsbereitschaft war nach Kriegsausbruch groß, doch mittlerweile können oder wollen viele Helfer nicht mehr weitermachen. Nur einige wenige Ukraine-Unterstützer sind noch aktiv. Warum halten sie durch? Einer von ihnen ist Wolf aus Aachen. Er sammelt Spenden, fährt LKW-Ladungen in die Ukraine, hilft bei der Wohnungs- und Jobsuche. Was motiviert ihn, für die Flüchtlinge immer noch seine Freizeit zu opfern?
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Maryne mit Kindern
Es kommen immer noch Menschen nach NRW wie Maryna aus Nikopol im Osten der Ukraine. Vor einigen Wochen ist sie mit ihren drei kleinen Kindern nach Herzogenrath gekommen. Nach fast drei Jahren Krieg und Stationen in Spanien, Polen und der Westukraine wohnt sie nun mit vielen anderen Menschen in einer Turnhalle und fragt sich, ob diese Entscheidung richtig war.
Kurz vor der Bundestagswahl und zum dritten Jahrestag des Krieges in der Ukraine schauen wir auf die ukrainischen Menschen in NRW und ihre Helfer.
Ein Film von Katja Garmasch
Redaktion: Martin Suckow