Förderturm der Zeche Zollverein im Abendlicht

Zeche Zollverein, Bernepark und Weinberg auf dem Koepchenwerk

Stand: 13.10.2024, 20:15 Uhr

Aus Alt mach Neu: Vielen Anlagen aus der ehemaligen Schwerindustrie wurde im Laufe der Zeit neues Leben eingehaucht. Die Zeche Zollverein ist heute ein Museum und Naherholungsgebiet. Durch die Schüttung zahlreicher Zechen ist die Halde Hoheward entstanden. Im Bernepark erfüllt eine alte Kläranlage einen neuen Zweck. Und in Herdecke ist der Hang eines Wasserkraftwerks zum Weinhang geworden.

Zeche Zollverein

Die Zeche Zollverein galt als die die größte Zeche der Welt und erinnert heute an ein komplett anderes Ruhrgebiet. In der alten Kohlenwäsche ist das Ruhrmuseum untergebracht. Treppengeländer erinnern an glühenden Stahl und führen zurück in die Welt untertage: laut, schmutzig, gefährlich – und für die Entwicklung des Industrielandes Deutschland unverzichtbar. Auf Zollverein arbeiteten in Spitzenzeiten über 6.000 Menschen. Bis zu 1.000 Meter tief in der Erde bauten die Kumpel 1845 erstmals Kohle ab. 140 Jahre später war Schicht im Schacht. Am 23.12.1986 wurde die Zeche geschlossen. Die Kokerei nebenan produzierte noch 7 Jahre länger, bis 1993.
Heute erlebt man das Gelände ganz anders: Die Natur hat sich Zollverein zurückgeholt, und die Zeche ist zu einem Reiseziel geworden. Zollverein zieht jedes Jahr hunderttausende Besucher in den Essener Norden.

BernePark

In Bottrop hat man es sogar geschafft, einer alten Kläranlage neues Leben einzuhauchen. Einst wurde in dem dortigen Klärbecken das Abwasser der Berne geklärt, ein kleiner Fluss aus Essen. Heute ist aus dem Gelände der BernePark entstanden, eine liebevoll angelegte Parkanlage. Es gibt dort sogar ein Hotel mit Unterkünften in ehemaligen unbenutzten Kanalrohren.

Kreisförmige Parkanlage in einem ehemaligen Klärbecken

Der BernePark wurde in einer ehemaligen Kläranlage angelegt.

Weinberg auf dem Koepchenwerk

Das Koepchenwerk ist ein altes Kraftwerk, in dem noch bis 1994 Strom erzeugt wurde. Erbaut wurde es vom Energiekonzern RWE. Nachts, wenn nicht viel Strom benötigt wurde, drückten riesige stromgetriebene Pumpen Wasser aus dem Hengsteysee durch Rohre hoch in einen Wasserspeicher. Und wenn tagsüber viel Strom im Netz gebraucht wurde, lief das Wasser wieder runter und trieb Turbinen an, mit denen dann wieder Strom produziert werden konnte. Am Hang oberhalb der Anlage zwischen den alten Pumprohren darf eine Gruppe Winzer nun ihren Traum verwirklichen. Sie können hier Weinreben anbauen; 2026 wollen sie ihre erste Ernte einfahren.

Daniel Aßmann und Elias Sturm arbeiten am Weinhang

Daniel Aßmann hilft Elias Sturm am Weinhang oberhalb des Hengsteysees.

Halde Hoheward

Die Halde Hoheward ist ein Landschaftsgarten, dessen Hügel künstlich entstanden sind aus den Schüttungen mehrerer Zechen. Heute ist die 111 Meter hohe Halde ein beliebter Spot für Mountainbiker, denn dort wurden insgesamt 11 Kilometer MTB-Trails angelegt. Für jedes Level gibt es dort eine passende Strecke. Aufgrund des schönen Ausblicks ist die Halde aber auch für Besucher ohne Fahrrad ein beliebtes Ausflugsziel.

MTB-Parcour von oben gesehen mit mehreren Mountainbikern

Ein MTB-Parcour auf der Halde Hoheward

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111 Orte in Essen, die man gesehen haben muss
Emons Verlag, 2016
ISBN 978-3954519248
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Steffi Böttger
Essen an einem Tag. Ein Stadtrundgang
Lehmstedt Verlag, 2020
ISBN 978-3957970718
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Ralph Kindel, Jochen Tack
Grüne Routen. Urbanes Wandern rund um Essen
Klartext, 2021
ISBN 978-3837523843
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