Celle, Kettensägekünstler, Erdölmuseum, Totengrund, Barfußpark Egestorf
Stand: 07.08.2022, 20:15 Uhr
Nördlich von Celle liegt der Naturpark Südheide. Die Stadt selbst beeindruckt vor allem durch ihre wunderschönen, teils barocken Fassaden. Und auch Pferde spielen hier eine Hauptrolle: Die Region zählt zu den bedeutendsten Pferdezuchtgebieten der Welt.
Im schneeweißen Celler Schloss befindet sich das Schlosstheater, das älteste noch bespielte Barocktheater Deutschlands. Die Schlosskapelle gilt als einzige noch unversehrt erhaltene frühprotestantische Hofkapelle in Deutschland.
In Bad Fallingbostel – nicht weit entfernt vom Lüßwald, einem der größten zusammenhängenden Wälder Deutschlands – lebt der Kettensägekünstler Stefan Rausch. Der gebürtige Brandenburger hat sein Hobby zum Beruf gemacht und bietet Kurse im sogenannten "Carving" an. Baumstämme verwandelt er mit Hilfe der Kettensäge in wahre Kunstwerke: Adler, Traktoren, Eulen und vieles mehr.
Das älteste Erdölmuseum der Welt
1858/59 fanden in Wietze die weltweit ersten Erdölbohrungen statt. 1899 wurde das kleine Heidedorf Wietze zum Zentrum des deutschen Ölbooms: Bei einer Bohrung wurde fließendes Erdöl gefunden – und gefördert: 80 Prozent der Inlandsnachfrage kamen aus dieser Quelle. Nach 2.028 Bohrungen wurde der Betrieb 1963 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt. Heute erinnert das älteste Erdölmuseum der Welt mit den Bohrtürmen an das Ölfieber von Wietze.
Die Bohrtürme erinnern im kleinen Heidedorf Wietze an den Ölboom Ende des 19. Jahrhunderts.
Totengrund – ein mystisches Tal
Der Totengrund liegt in einem Talkessel und gilt mit seinen leichten Wellen und mächtigen Wacholderbüschen als eine der schönsten Heideflächen. Das mystische Tal befindet sich mitten im Naturschutzgebiet, einen Kilometer südöstlich von Wilsede. Schon 1906 wurde der Totengrund zum Schutz der Natur aufgekauft, 15 Jahre später wurde er Mittelpunkt eines der ersten Naturschutzgebiete Deutschlands. Der Totengrund zählt zu den Lieblingsplätzen von Profi- und Hobbyfotografen: Der Landschaftsfotograf Markus Tiemann schwärmt vom Sonnenaufgang, wenn die Heideblüte noch im Nebel liegt und durch die langsam aufgehende Sonne in orange-gelben Tönen erstrahlt. Da der Totengrund mitten im autofreien Naturschutzgebiet liegt, kann er nur zu Fuß, per Rad oder mit der Kutsche besucht werden.
Der mystische Totengrund ist bei Hobbyfotografen sehr beliebt.
Entspannung im Barfußpark Egestorf
Eine gute halbe Stunde von Hamburg entfernt liegt der Barfußpark in Egestorf. Der Naturerlebnispark erstreckt sich auf über 14 Hektar und bietet 60 Stationen auf 2,7 Kilometer Länge. Besucher können zwischen einem Kurzweg, Mittelweg oder Langweg wählen. An 60 Erlebnisstationen lässt sich die Heide mit allen Sinnen erleben: Man kann über Gras, Steine oder Scherben laufen oder durch kleine Becken, die köchelhoch mit Lehm oder Moor befüllt sind. Ein Kräutergarten lädt zum Schnuppern ein, Yoga-Wald und Kneippkur bieten Entspannung nach ausgiebigen Wanderungen an. Das Highlight ist eine 45 Meter lange Hängebrücke.
Im Barfußpark in Egestorf erlebt Judith Rakers die Lüneburger Heide mit allen Sinnen.
Lesetipps für die Lüneburger Heide
Sven Bremer, Gerald Hänel
DuMont Bildatlas Lüneburger Heide
DuMont Reiseverlag, 3. Aufl. 2023
ISBN 978-3616012803
Preis: 11,50 Euro
Wolfgang Schwartz
Lüneburger Heide: Die schönsten Heide-, Wald- und Flusswanderungen. 50 Touren
Rother Bergverlag, 2. akt. Aufl. 2024
ISBN 978-3763347711
Preis: 16,90 Euro
Alexandra Schlennstedt, Jobst Schlennstedt
111 Orte in der Lüneburger Heide, die man gesehen haben muss
Emons Verlag, 2016
ISBN 978-3954518449
Preis: 16,95 Euro
Carola Siedhoff
Glücksorte in Lüneburg und der Lüneburger Heide
Droste Verlag, 2. Aufl. 2022
ISBN 978-3770020904
Preis: 14,90 Euro