Durch die Provence nach St. Tropez

Stand: 07.07.2024, 20:15 Uhr

Urlaub, wo der Lavendel blüht! Tamina Kallert fährt mit einem Camper quer durch die Provence und ist unterwegs zwischen lila Lavendelfeldern, grünen Pinienwäldern und dem türkisblauen Mittelmeer.

Wie riecht Südfrankreich? Wie schmeckt es? Auf jeden Fall: Südfrankreich berauscht. Die Gegend gilt als teuer – auf ihrer Reise will Tamina Kallert herausfinden, ob es als Camping-Urlaub bezahlbar wird. Sie startet im Luberon und fährt zur spektakulären Verdonschlucht. Malerisch ist das Bergdorf Moustiers-Sainte-Marie, in dem ein sagenumwobener Stern zwischen den felsigen Berghängen baumelt. Weiter geht es in die historische Hauptstadt Aix-en-Provence, wo sie lernt, wie man Parfum herstellt. Anschließend fährt Tamina Kallert weiter nach Süden ans Mittelmeer zum Nationalpark Calanques mit seiner einzigartigen felsigen Küstenlandschaft. In St. Tropez erlebt sie den mondänen Chic der französischen Riviera.

Informationen über die Provence

Wer die Kontraste liebt, ist in der Provence richtig. Man findet Naturerlebnisse, Meer und Berge, aber auch einen Hauch von Luxus, Spuren des Jetset. Im Norden, in der Hochprovence, dominieren Weinberge und Olivenhaine. Im Süden gibt es idyllische Buchten am Mittelmeer und mondänen Chic an der französischen Riviera. Der Name "Provence" leitet sich aus dem lateinischen Wort "provinzia" ab, denn die Gegend war in der Antike 600 Jahre lang von den Römern besetzt. Auch sie bauten dort schon Lavendel an, ebenso wie manche Klostergemeinschaften im Mittelalter. Die Lavendelfelder gelten heute als Sinnbild für die Region. Eine beliebte Reisezeit ist deshalb die Lavendelblüte zwischen Juni und August. Danach beginnt die Erntezeit der Pflanze.

Aix-en-Provence

Aix-en-Provence ist die historische Hauptstadt der Provence. Viele halten sie für die schönste Stadt Frankreichs, wenn man Paris mal außen vor lässt. Dementsprechend teuer ist es, dort zu wohnen. Aix-en-Provence hat rund 143.000 Einwohner und ist eine Universitätsstadt. Viele der Studenten leben jedoch im günstigeren Marseille. Wer zu Fuß die Stadt erkunden will und müde Füße fürchtet, kann in Aix-en-Provence im Bedarfsfall auf elektrische Minibusse zurückgreifen, die sogenannten Diablines. Diese können in der Altstadt selbst die schmalsten Gassen befahren. Es gibt feste Routen, entlang derer man sich einfach an den Straßenrand stellen und per Handzeichen den Bus anhalten kann. Für die älteren Einwohner von Aix ist die Fahrt sogar kostenlos. Besucher zahlen einen kleinen Betrag.

Cassis

Cassis befindet sich an der Calanque-Küste zwischen Marseille und Toulon. Schon vor gut 100 Jahren kamen betuchte Engländer in den Ort, um Urlaub zu machen. In den 1920er-Jahren zum Beispiel auch die Schriftstellerin Virginia Woolf, etwas später Winston Churchill, der in Cassis Malunterricht nahm. Heute trifft man dort viele Urlaub machende Franzosen, vor allem aus dem benachbarten Marseille. Das Meer ist in Cassis besonders klar und ein paar Grad kühler, weil es dort unterirdische Süßwasserquellen gibt.

Camping

Die Provence ist eine der wärmsten Regionen Frankreichs und ein Sehnsuchtsort für alle, die das gute Leben genießen wollen – und das kann man dort auch beim Camping! Idyllisch ist es auf den einfachen Stellplätzen inmitten der Natur, zum Beispiel am Stausee Lac de Sainte Croix mit seinem azurblauen Wasser. Wer beim Campen auf nichts verzichten möchte, lässt sich auf einem Sterne-Campingplatz wie dem bei Ramatuelle nieder. Auf den gemütlichen lokalen Märkten kann man sich gut mit frischen Lebensmitteln versorgen.

Tauchen

Die kleine Insel Port-Cros wurde schon früh vor einer übermäßigen Hotelbebauung bewahrt. Bis heute gibt es deshalb nur wenige Übernachtungsmöglichkeiten. Viele Taucher zieht es hierher, um auf den Spuren von Jacques Cousteau zu wandeln, der hier seine ersten berühmten Filmaufnahmen gemacht hat. Seit den 1960er-Jahren steht die Insel und eine Schutzzone unter Naturschutz. Der Fischfang ist somit verboten und die Fische haben deshalb auch keine Angst vor dem Menschen. Der Zackenbarsch war wegen seines leckeren Fleisches so stark bejagt worden, dass er als fast ausgerottet galt. Die Gründung des NationalparksPort-Cros hat ihm das Überleben ermöglicht. Eine Tauchbasis befindet sich auf der Halbinsel Giens.

Moderation: Tamina Kallert

Redaktion: Christiane Möllers

Autorin: Anja Koenzen

Internettext: Lina Engelhardt