Elisabeth Selbert wird 1896 in Kassel in kleinbürgerlichen Verhältnissen geboren. Die engagierte Frau tritt 1919 in die SPD ein und setzt sich aktiv für die Gleichberechtigung von Frau und Mann ein, die ihrer Meinung nach "immer noch eine papierne ist".
Mit 29 Jahren holt sie das Abitur und ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften nach. Mit dem 2. Weltkrieg beginnt für ihre Familie eine schwere Zeit. Ihr Ehemann wird verhaftet und findet danach keine Arbeit mehr. Elisabeth Selbert dagegen kann während der Kriegszeiten die Kanzlei zweier befreundeter jüdischer Rechtsanwälte übernehmen, die aus Deutschland fliehen mussten.
Nach dem Krieg steigt die Juristin wieder in die Politik ein. Als Abgeordnete im Parlamentarischen Rat kämpft sie für die Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Die zielstrebige Politikerin stößt bei ihrem Vorhaben im Rat auf großen Widerstand. Durch eine einmalige landesweite Kampagne gelingt es ihr, die Öffentlichkeit, besonders die Frauen in den unterschiedlichen Frauenverbänden und Gewerkschaften, zu mobilisieren.