Statue des Kaisers Trajan in der Ny Carlsberg Glyptothek Kopenhagen

Römer-Einflußss wirkt bis heute

Stand: 31.03.2025, 13:32 Uhr

Gebiete, die früher von den Römern kontrolliert waren, sind einer Studie zufolge noch heute tendenziell wohlhabender und dichter besiedelt als ehemalige germanische Territorien. 

Zu diesem Schluß kommt der Historiker Fabian Wahl von der Wirtschaftsuniversität Wien. Er hat für seine Forschung Landkreise, Städte und Menschen im direkten Umkreis des Limes, der alten römischen Grenze, miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass in den ehemals römischen Gegenden heute mehr Menschen leben, die außerdem lebensbejahender sind, mehr Unternehmen gründen und im Durchschnitt ein halbes bis ein Jahr länger leben als in der umliegenden Nachbarschaft. Wahl erklärt die Unterschiede damit, dass die römischen Gebiete durch frühe Urbanisierung und Infrastruktur einen Startvorteil hatten, der bis heute nachwirkt.

So folgen diesen Untersuchungen nach wichtige Straßen wie Autobahnen immer noch zu großen Teilen den damaligen römischen Handelsrouten. Römische Gründungen wie Köln, Trier und Mainz seien früh Bischofssitze geworden und dadurch auch im Mittelalter bedeutende Verwaltungszentren geblieben. Selbst innerhalb der Millionenstadt Köln sind die Immobilienpreise in dem früher römisch besiedelten linksrheinischen Teil heute noch höher als auf der rechten Rheinseite, die früher sogenanntes Barbaren-Land war.

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