Bunt, laut und vollgestopft mit gutem Essen: So gedenken die Mexikaner der Toten an Allerseelen. Der Día de los Muertos ist eine Mischung aus Jahrtausende alten Traditionen, christlichen Einflüssen – und einem aktuellen James-Bond-Film...
In Deutschland ist der 2. November "Allerseelen". An diesem Tag denken viele im Stillen an ihre verstorbenen Angehörigen. Nicht so in Mexiko: Hier wird der "Tag der Toten", der "Día de los Muertos", mit Musik, Tanz – und üppigen Speisen begangen. Immerhin kehren an diesem Tag –so der traditionelle Glauben – die Seelen der Toten für einige Stunden zurück zu ihren Lieben. ***Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner: Wiebke Ahrndt, Ethnologin, Altamerikanistin und Direktorin des Übersee-Museums in Bremen. Übersee Museum Bremen: Lebende Tote. Totenkult in Mexiko. Frankfurt/Main, Eichborn, 1986.***Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Daniela Wakonigg, Redaktion: David Rother
Allerdings finden die Seelen der Toten den Weg aus dem Grab in die Häuser ihrer Familien nicht allein. Die Lebenden weisen ihnen den Weg, indem sie Blumen streuen. Im Haus erwarten die Rückkehrer ein reich geschmückter Altar mit üppigen Speisen und viel Alkohol.
Seit 2003 zählt der Día de los Muertos zum UNESCO-Welterbe. Die Feierlichkeiten beginnen bereits am Abend des 31. Oktober, wenn sich Groß und Klein verkleiden und Mariachi-Musik im ganzen Land erklingt. Längst haben sich hier mexikanische Traditionen mit dem US-amerikanischen Halloweenfest vermischt.
Höhepunkt ist der Abend des 2. Novembers: Nachdem zusammen mit den Seelen der Verstorbenen, mit Familie, Nachbarn und Freunden ausgiebig gegessen und gefeiert wurde, werden sie mit Musik wieder zurück zum Friedhof begleitet. Dort können die Seelen dann ruhen – bis zum nächsten "Día de los Muertos".
In diesem Zeitzeichen erzählt Daniela Wakonigg:
- Warum die Mexikaner den Tod feiern
- Die Ursprünge des mehrtägigen Totenfestes in Mexiko
- Wie ein James Bond-Film den "Día de los Muertos" verändert hat
- Warum die Mexikaner ihren Toten Kuchen und Schnaps servieren
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Wiebke Ahrndt, Ethnologin, Altamerikanistin und Direktorin des Übersee-Museums in Bremen.
- Übersee Museum Bremen: Lebende Tote. Totenkult in Mexiko. Frankfurt/Main, Eichborn, 1986.
- Garscha, Karsten: Das Leben, nur eine kurze Reise: Der mexikanische Totenkult. Iberoamericana, 17. Jahrg., No. 2 (50) (1993), S. 16-37. https://www.jstor.org/stable/41671375
- Einige Kapitel aus dem Geschichtswerk des Fray Bernhardino de Sahagun. Aus dem Aztekischen übersetzt von Eduard Seler. Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1927. Outlook Verlag, Frankfurt 2022.
Weiterführende Links:
Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
Wir freuen uns auch über Bewertungen auf der Podcast-Plattform des Vertrauens!
Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Daniela Wakonigg
Redaktion: David Rother