Ein deutscher Archäologe macht am 23.10.1994 im Südosten der Türkei eine bedeutende Wiederentdeckung: ein Monumentalbau, viel älter als Stonehenge oder die Pyramiden.
Ein einsamer Maulbeerbaum, mitten auf einem Hügel. Göbekli Tepe ist ein perfektes Fotomotiv. Doch der Heidelberger Archäologe Klaus Schmidt sieht mehr in dem Hügel - und lässt graben. Dabei wird klar: Er birgt eine Sensation. *** Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner: Jens Notroff (Archäologe und Prähistoriker) und Klaus Schmidt (Entdecker von Göbekli Tepe) ***
Göbekli Tepe - diesen Namen geben irgendwann in jüngerer Zeit die einheimischen Bauern dem Hügel. "Bauchiger Berg" bedeutet das, oder "Berg mit Nabel" - und er sieht aus der Ferne tatsächlich aus wie ein Bauchnabel.
Wie auf einer Kitschpostkarte steht mitten auf dem Hügel ein einsamer Maulbeerbaum, an dem hunderte kleiner bunter Stoffstreifen im Wind wehen: Geheime Wunschbändchen der einheimischen Frauen.
Anfangs ragen Steinbrocken aus dem Feld heraus, an denen sich die Bauern abmühen. Dabei sind sie nicht zimperlich. Die Brocken sind beim Pflügen im Weg und sollen aus dem Weg geschafft werden.
Der Heidelberger Archäologe Klaus Schmidt sieht mehr in dem Hügel - und lässt graben. Wenige Wochen nach Beginn der Ausgrabungen ist klar: Der Hügel von Göbekli Tepe birgt eine Sensation. Die Monumentalität dieses Platzes erwartet man nicht für die Zeit des zehnten Jahrtausends vor Christus, als die Menschen noch auf der Stufe von Jäger und Sammler-Kulturen sind und gerade erst beginnen, die sesshafte und nahrungsproduzierende Lebensweise zu erlernen.
Jüngst wurden Überreste von Wohngebäuden gefunden, mit zahlreichen Steingefäßen, Feuerstein-Werkzeugen, verkohlten Wildsamen und Gräbern unter den Fußböden der Wohnhäuser. Göbekli Tepe ist demnach kein reiner Kultplatz, sondern auch ein Siedlungsplatz. Und zwar von der ersten Phase an.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Marfa Heimbach
Redaktion: Christoph Tiegel/Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek
Wie auf einer Kitschpostkarte steht mitten auf dem Hügel ein einsamer Maulbeerbaum, an dem hunderte kleiner bunter Stoffstreifen im Wind wehen: Geheime Wunschbändchen der einheimischen Frauen.
Anfangs ragen Steinbrocken aus dem Feld heraus, an denen sich die Bauern abmühen. Dabei sind sie nicht zimperlich. Die Brocken sind beim Pflügen im Weg und sollen aus dem Weg geschafft werden.
Der Heidelberger Archäologe Klaus Schmidt sieht mehr in dem Hügel - und lässt graben. Wenige Wochen nach Beginn der Ausgrabungen ist klar: Der Hügel von Göbekli Tepe birgt eine Sensation. Die Monumentalität dieses Platzes erwartet man nicht für die Zeit des zehnten Jahrtausends vor Christus, als die Menschen noch auf der Stufe von Jäger und Sammler-Kulturen sind und gerade erst beginnen, die sesshafte und nahrungsproduzierende Lebensweise zu erlernen.
Jüngst wurden Überreste von Wohngebäuden gefunden, mit zahlreichen Steingefäßen, Feuerstein-Werkzeugen, verkohlten Wildsamen und Gräbern unter den Fußböden der Wohnhäuser. Göbekli Tepe ist demnach kein reiner Kultplatz, sondern auch ein Siedlungsplatz. Und zwar von der ersten Phase an.
In diesem Zeitzeichen erzählt Marfa Heimbach:
- wer vor etwa 12.000 Jahren in Mesopotamien die ersten Monumentalbauten der Menschheit errichtet,
- warum die Bauern mit ihren Versuchen scheitern, die aus den Äckern ragenden Steinbrocken zu entfernen,
- welches Grundnahrungsmittel seine Ur-Heimat in der Region um Göbekli Tepe hat,
- was die Darstellungen von zähnefletschenden Raubtiereßn und kopflosen Männer bedeuten könnten.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:
- O-Ton Jens Notroff, Archäologe und Prähistoriker, Deutsches Archäologisches Institut.
- O-Ton Klaus Schmidt †, Entdecker von Göbekli Tepe, Deutsches Archäologisches Institut (WDR Archiv)
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Autorin: Marfa Heimbach
Redaktion: Christoph Tiegel/Matti Hesse
Technik: Sarah Fitzek