Noch immer kann er das Geschehene kaum begreifen: Siavash Hosseini feiert am Freitag mit einem Freund auf dem Stadtfest in Solingen, als plötzlich der Täter ein Messer zückt und wahllos auf Menschen einsticht. Hosseini wird im Nacken getroffen und schwer verletzt. "Alles ist in weniger als 15 Sekunden passiert", erinnert er sich im Gespräch mit dem WDR. Niemand habe reagieren können, dafür sei alles viel zu schnell gegangen.
Geflüchtet aus dem Iran
Der Kölner ist vor über einem Jahr aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet. Inzwischen hat er eine Ausbildung als Mechatroniker begonnen. Am Freitag wollte er in Solingen einfach nur etwas Spaß haben. "Ich habe gesehen, dass alle Leute draußen sind und tanzen." Da wollte er dabei sein - ein Entscheidung, die ihm fast das Leben kosten sollte.
Tiefe Schnittwunde
Kurz vor dem Anschlag hatte er noch mit seinem Handy ein Video von dem Konzert auf der Bühne gemacht. Dann plötzlich brach das Chaos aus. Er habe dem Täter direkt in die Augen gesehen, erinnert er sich, dann sei er direkt auf ihn zugekommen. Er habe sich noch wegdrehen können. Trotzdem trifft ihn das Messer im Nacken und hinterlässt eine tiefe Schnittwunde.
"Ich könnte einer der getöteten Menschen sein."
Hosseini wird mit den anderen Verletzten ins Krankenhaus gebracht und mit 21 Stichen genäht. "Ich bin ganz glücklich", meint er heute. Er sei am Leben. "Ich könnte einer der getöteten Menschen sein."
Die Tat von Solingen wird bei Hossein eine bleibende Narbe hinterlassen - nicht nur im Nacken.
Unsere Quellen:
- Gespräch mit Siavash Hosseini