Illustrationen zum Thema CO2

CO2-Abgabe steigt: Höhere Kosten für Privathaushalte

Stand: 02.01.2025, 16:58 Uhr

Zum Jahresbeginn ist die CO2-Abgabe gestiegen – unter anderem auf Benzin und Diesel. Privathaushalte werden dadurch stärker belastet. Die Erhöhung des CO2-Preises ist in diesem Jahr noch vergleichsweise gering. Ab 2027 könnte die Abgabe nochmal deutlich steigen.

Die CO2-Abgabe ist eine Steuer auf alles, was Kohlendioxid-Emissionen verursacht. Das gilt zum Beispiel für Gas- oder Ölheizungen oder für Pkw, die mit Benzin oder Diesel fahren. Seit vier Jahren muss dafür in Deutschland eine Abgabe gezahlt werden, die CO2-Steuer. Zuletzt waren das 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid, seit diesem Jahr sind es 55 Euro - also eine Erhöhung um rund 20 Prozent.

Anreiz für einen klimafreundlicheren Lebensstil 

Das heißt, für Verbraucher steigt die finanzielle Belastung in ganz wesentlichen Lebensbereichen. Das ist politisch so gewollt. Verbraucher sollen durch die steigenden CO2-Preise dazu animiert werden, sich klimafreundlicher zu verhalten, also zum Beispiel eine Wärmepumpe anstatt einer Gas-Heizung anzuschaffen, ein Elektroauto anstatt eines Verbrenners – oder mit dem Zug in den Urlaub zu fahren. 

CO2-Preis steigt: Mit welchen Folgen für unseren Alltag?

WDR aktuell - Der Tag 02.01.2025 10:07 Min. Verfügbar bis 02.01.2026 WDR 3


Download

Die Abgabe wird für klimafreundliche Technologien verwendet

Die Einnahmen durch die CO2-Abgabe sind gleichzeitig wichtig, um Geld für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft zu haben. "Wenn wir wirklich unsere Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir einen CO2-Preis", sagt Reint Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, "weil wir sonst die Innovation nicht bekommen, die Einsparungen nicht bekommen, weil wir einfach diese Anpassung nicht hinbekommen, um bis 2050 oder 2045 CO2-frei zu sein."  

Das mit der CO2-Steuer eingenommene Geld wird für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft genutzt. Zum Beispiel fördert die Bundesregierung emissionsarme Technologien wie grünen Wasserstoff, der für die Herstellung von Stahl verwendet werden kann. 

Der CO2-Preis steigt noch deutlich weiter

Anfang 2026 steigt der CO2-Preis nochmal auf 65 Euro pro Tonne. Und ab 2027 wird ein EU-weiter CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme und den Verkehrssektor eingeführt. Vereinfacht gesagt: Wer CO2 ausstoßen will, muss dies mit Zertifikaten kompensieren, also "bezahlen". Gleichzeitig verknappt die EU die Zahl der Zertifikate von Jahr zu Jahr. 

Weil die CO2-Abgabe Menschen mit geringeren Einkommen deutlich stärker trifft, hatte die Bundesregierung eigentlich die Einführung eines sogenannten Klimageldes geplant. Im Gespräch ist eine monatliche Auszahlung an Privathaushalte mit geringem Einkommen. Ob und wann das Klimageld kommen wird, ist aber nach dem Ende der Ampelkoalition unklar. 

In diesen Bereichen sorgt die CO2-Abgabe für steigende Preise: 


  • Autofahren und Flugreisen

Ein Liter Benzin oder Diesel wird durch die erhöhte CO2-Abgabe ungefähr drei Cent teurer. Konkret bedeutet das zum Beispiel für Pendler, die zwischen Düsseldorf und Köln unterwegs sind, dass sie rund 21 Cent mehr pro Tag zahlen müssen. Eine Urlaubsfahrt mit dem Auto zum Beispiel nach Bayern oder an die Ostsee wird damit rund 25 Euro teurer. Auch beim Fliegen wird viel CO2 freigesetzt, darum ziehen auch hier die Preise an: Bei einer Flugreise nach Mallorca fallen sieben Euro CO2-Steuer an, auf der Langstrecke deutlich mehr: Auf der Strecke von Frankfurt nach Bangkok wären es beispielsweise 82,90 Euro.  

  • Heizen mit Öl und Gas 

Auch für Gas und Heizöl wird die CO2-Abgabe erhoben. Für ein Einfamilienhaus, das mit Gas beheizt wird, steigen die Heizkosten im Schnitt ungefähr um 45 Euro im Jahr. Wird mit Öl geheizt, steigen die Kosten etwas mehr: Bei einem Durchschnittsverbrauch von gut 2.000 Litern um über 71 Euro jährlich. 

  • Weitere Verbraucherpreise 

Durch die Erhöhung der CO2-Abgabe steigen auch die Kosten für den Transport und die Produktion von Waren. Das werden Erzeuger und Händler auch an die Verbraucher weitergeben. Landwirte und Speditionsunternehmen zum Beispiel müssen für Dieselfahrzeuge höhere Spritpreise zahlen. Die CO2-Abgabe wird also auch auf den Endpreis, zum Beispiel für Lebensmittel im Supermarkt, Einfluß haben. 

Quellen: 

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Deutsche Presse-Agentur (dpa)

Über dieses Thema berichtet der WDR am 2.1.2025 auch im Hörfunk, auf WDR4 ab 18 Uhr im "Tag um sechs".