Was ist 2024 richtig gut gelaufen?
Aktuelle Stunde . 29.12.2024. 15:26 Min.. UT. Verfügbar bis 29.12.2026. WDR. Von Alexander Klein.
Die guten Nachrichten des Jahres 2024 aus NRW
Stand: 31.12.2024, 16:27 Uhr
Auch wenn viele das Jahr 2024 möglicherweise als Krisenjahr sehen, es gibt sie doch: Die guten Nachrichten des Jahres aus NRW. Wir haben Beispiele gesammelt, die zeigen, dass vielleicht nicht alles schlecht war. Manchmal ist es ja so, dass man sich nur an die schlechten Dinge erinnert, aber einiges war in NRW richtig gut oder ist zumindest besser geworden.
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Zu den Kommentaren [4]1. Schottergärten-Verbot in NRW
Solche Vorgärten sollen bepflanzt werden
Das Jahr 2024 startet in Nordrhein-Westfalen mit einer neuen Landesbauordnung, die Schotterflächen und Kunstrasen in Gärten verbietet. Das waren sie zwar vorher schon, aber die Regelung wurde in den Städten unterschiedlich ausgelegt.
Die Steinwüsten in den Vorgärten gelten nicht nur als hässlich, sie verschlechtern auch das Wohnumfeld, weil sie sich schnell aufheizen. Und weil dann auch noch der Effekt von Pflanzen fehlt, können sich Schottergärten laut Naturschutzbund (NABU) im Hochsommer auf bis zu 70 Grad erhitzen.
Das neue Gesetz soll es erschweren, neue Schottergärten anzulegen, und Kommunen helfen, gegen bestehende Schottergärten vorzugehen. Im Kern soll es nicht mehr erlaubt sein, seinen Garten komplett unter Steinen oder Kunstrasen zu verstecken.
2. Badeseen in NRW zumeist in gutem Zustand
Gute Nachrichten gab es 2024 auch für alle Badefreunde, die sich im Wasser abkühlen wollten: Die Badegewässer in NRW wiesen überwiegend eine sehr gute Wasserqualität auf.
Laut NRW-Umweltministerium erhielten 102 von insgesamt 111 Badestellen in NRW eine "ausgezeichnete" Bewertung bei der Wasserqualität, weitere vier erhalten das Prädikat "gut". Eine Badestelle - am Horstmarer See im Kreis Unna - wurde allerdings nur mit "ausreichend" bewertet:
3. Energiewende: Rekord beim Bau von Solaranlagen
Solarmodule für ein sogenanntes Balkonkraftwerk werden beliebter.
Schon 2023 gab es einen Boom beim Bau von Photovoltaik-Anlagen. Das Jahr 2024 wird diesen Rekord wohl noch einmal übertreffen. Wie der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) mitteilte, gingen bis Mitte November in NRW 178.497 Solaranlagen mit einer neu installierten Leistung von 1.822 Megawatt (MW) ans Netz. Wenn die Sonne scheint, können diese neuen Solarzellen etwa so viel Strom produzieren wie drei mittelgroße Braunkohle-Kraftwerksblöcke.
Im Vergleich der Bundesländer liegt NRW bei den aktuellen Zubau-Zahlen gleichauf mit Baden-Württemberg auf dem zweiten Rang hinter Bayern.
4. Bayer Leverkusen wird Deutscher Meister
Jonathan Tah and Lukas Hradecky steigen mit dem DFB-Pokal und der Meisterschale aus dem Flieger in Köln.
Für Fans der anderen Bundesliga-Vereine aus NRW ein vielleicht nicht unumstrittener Punkt in einer Liste von guten Nachrichten, aber: Nach elf Siegen der Bayern in Serie landet die Schale in unserem Bundesland.
Bayer Leverkusen gewann nicht nur die Meisterschaft, sondern sicherte sich schließlich auch mit dem DFB-Pokal das Double. Bei einer Riesenparty feierte die ganze Stadt den Erfolg mit den Spielern im Stadion.
5. NRW ist Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft
Im Sommer feierte dann ganz NRW vier Wochen lang eine gigantische Fußball-Party und präsentierte sich als herzlicher Gastgeber der Fußball-EM der Männer.
So emotional war die EM - Diese Fan-Momente bleiben
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Hunderttausende Besucher in den Fanzonen, ausverkaufte Stadien, Fanmärsche, Gesänge, Freudentänze und jede Menge Dudelsäcke - der Westen hat eine bunte, ausgelassene EM-Stimmung erlebt. 20 Spiele fanden allein in NRW statt.
6. Regen statt Dürre: Der Boden in NRW erholt sich
Von wegen verdorrte Vegetation: Im Sommer 2024 ist im Vergleich zu den Vorjahren alles anders - mitten im Hochsommer ist das Gras auf den Wiesen saftig grün, ebenso die Blätterpracht an den Bäumen in Parks. Das genießen viele bei einem Spaziergang, einer Radtour oder einem Picknick im Freien - wenn es denn mal nicht so stark regnet.
Das Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) meldet im Juli, dass in den vorherigen zwölf Monaten in jedem Monat überdurchschnittliche Niederschlagsmengen gemessen wurden. Dadurch sind nach den trockenen Vorjahren die Böden bei uns bestens durchfeuchtet, die Grundwasserbestände haben sich gut erholt.
7. Immer mehr Frauen wollen Unternehmen gründen
Diese gute Nachricht ist ein Beispiel dafür, dass nicht alles schlecht ist, auch wenn es sich zunächst so anhört: Die Deutsche Industrie- und Handelskammer gibt jährlich Zahlen zu Unternehmensgründungen heraus, und auch 2024 wurde der Standort Deutschland unter diesem Gesichtspunkt schlecht bewertet, da das Interesse an Unternehmensgründungen stetig abnimmt.
Aber es gibt einen Lichtblick: Immer mehr Frauen interessieren sich dafür, ein Unternehmen zu gründen. Die DIHK meldet 2024, dass inzwischen 43 Prozent der Teilnehmenden an Gründerberatungen weiblich sind. Vor 20 Jahren betrug der Anteil noch 31 Prozent.
8. Der deutsche Schulpreis geht nach NRW
Die Siebengebirgsschule in Bonn ist die beste Schule Deutschlands. Sie gewinnt in diesem Jahr den Hauptpreis des Deutschen Schulpreises und ein Preisgeld von 100.000 Euro. Die ausgezeichnete Schule ist eine Förderschule. Lehrkräfte begleiteten die gut 250 Kinder und Jugendliche individuell. Statt fester Stundenpläne gibt es Gleitzeit und Kernarbeitszeiten.
Drei weitere NRW-Schulen aus Köln, Coesfeld und Oelde wurden auch ausgezeichnet. Damit haben alle Nominierten aus NRW auch einen Preis gewonnen.
9. Glücksatlas zeigt: Lebenszufriedenheit in NRW steigt
Alljährlich stellen Forschende vom Institut Allensbach und der Universität Freiburg Fragen nach dem Glückszustand der Deutschen. Im Auftrag der Süddeutschen Klassenlotterie entsteht so der sogenannte Glücksatlas für Deutschland. Und demnach zählt NRW auch in diesem Jahr zu den Bundesländern mit überdurchschnittlich hoher Lebenszufriedenheit - trotz wirtschaftlicher Herausforderungen, struktureller Probleme im Ruhrgebiet und einer vergleichsweise hohen Armutsgefährdung.
Vor allem im Münsterland, in Westfalen und in der Region um Düsseldorf zeigen sich die Menschen dem Forscherteam zufolge glücklich. Danach erreicht NRW in Sachen Lebenszufriedenheit der Menschen wieder das Niveau von 2019 - liegt also im Durchschnitt auf dem gleichen Stand wie vor der Corona-Pandemie.
10. NRW hält zusammen: Immer mehr Ehrenamtliche
Wenn es die vielen freiwilligen Helfer nicht gäbe, würde vieles im Land nicht mehr richtig funktionieren und ihre Zahl nimmt in NRW zu. Gab es laut Ehrenamtatlas 2022 noch 50 Prozent volljährige Ehrenamtliche, sind es nun 54 Prozent. Das ist eines der Ergebnisse der repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag von WestLotto.
In manchen Gegenden gibt es mehr Ehrenamtliche, in anderen weniger. Die meisten gibt es im Kreis Höxter mit 75 Prozent der Erwachsenen.
Unsere Quellen:
- WDR.de
- DIHK
4 Kommentare
Kommentar 4: nrw-bürger schreibt am 01.01.2025, 18:54 Uhr :
"Deutscher Schulpreis"? Statt flächendeckend die Bildung zu verbessern, macht man einen Wettbewerb, der weder Schülern noch Lehrern und Eltern hilft. Normaler solider Unterricht hat keine Chance - interessiert nicht. Bildung ist übrigens Eltern- und Schulaufgabe. Da muss man ran. Vorschulen für nicht Schulfähige, Disziplin durchsetzen für die Mehrheit der Schüler und Leistung nach vorn. Sonst werden zu viele Schüler weder ausbildungs- noch studierfähig. Das wären Erfolgsmeldungen, die wir alle dringend brauchen. Mehr Niveau, mehr Wissen und Können, mehr Azubis und mehr Fachkräfte. Weniger junge Leute? Schneller durch die Schulen und besser ausbilden.
Kommentar 3: Aurora schreibt am 01.01.2025, 16:40 Uhr :
Schön, dass auch einmal gute Nachrichten mehr Aufmerksamkeit bekommen! Der Mensch fokussiert sich zwar von Natur aus mehr auf schlechte Nachrichten, aber die Welt muss deshalb ja nicht direkt aus ihnen bestehen. Auch die vielen Grafiken und extra Materialien wie z. B. die Fotogalerie bei der EM machen das Ganze direkt viel schöner. Ich weiß nicht ob es jedes Jahr solche Artikel gibt, aber wenn nicht, dann sollte es eine kleine Tradition werden. Ein herzliches Dankeschön für die kompetente Nachrichtenerstattung und eine fröhliches Neujahr an die Redaktion!
Antwort von nrw-bürger , geschrieben am 01.01.2025, 18:55 Uhr :
Richtig! Danke für den Beitrag.
Kommentar 2: SJ schreibt am 31.12.2024, 23:00 Uhr :
Dickes Lob an die Redaktion, hier groß aufgemacht geballte positive Meldungen zu veröffentlichen!! Meinem Empfinden nach braucht unsere Gesellschaft davon mehr. Auch, wenn schlechte Nachrichten häufig (leider) ein größeres Publikumsmagnet darstellen.
Kommentar 1: Ylander schreibt am 31.12.2024, 19:43 Uhr :
Nr. 6 ist eine gute Nachricht, über den Rest kann man streiten. Ein schlechte Nachricht ist, dass, dass die NRW-Innenminsterin nicht zurückgetreten ist, obowhl dies eine Selbstverständlichkeit hätte sein müssen. Dieses Festkleben am eigenen Stuhl belastet das Verhältnis zur Politik und sendet zudem ein fatales Zeichen betreffend die drigend nötige Kurskorrektur in Sachen Migrationspolitik.