Um eine Ahnung davon zu bekommen, wie groß das Gebiet ist, das in der Türkei und in Syrien vom Erdbeben betroffen ist, hilft ein visueller Vergleich. Hätte es bei uns so stark gebebt wie in der Türkei am frühen Morgen des 6. Februar, wären der weite Bereich von Köln bis Sachsen-Anhalt schwer beschädigt oder komplett zerstört. In der oben sichtbaren Karte rot und orange dargestellt.
In den ockerfarbenen und gelblichen Gebieten wären die Schäden etwas geringer, aber selbst in Hamburg und München wären die Erdstöße noch zu spüren gewesen. Dieses Beben hätte fast ganz Deutschland erschüttert.
Nicht jedes Erdbeben verursacht Schäden
Das erste große Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet hatte am frühen Morgen des 6. Februar die Stärke 7,7 nach Messungen des deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam - das US Geological Survey hat sogar eine Stärke von 7,8 gemessen. Wie schwer ein Erdbeben ist, wird mit der Richter-Skala gemessen. Dabei gibt es verschiedene Stärken, die unterschiedliche Auswirkungen haben. Hier eine Übersicht über die Erdbebenstärken:
- Stärke 1 bis 2: schwaches Beben, nur durch Instrumente nachzuweisen
- Stärke 3: nur in der Nähe des Epizentrums zu spüren
- Stärke 4 bis 5: 30 Kilometer um das Zentrum spürbar, leichte Schäden
- Stärke 6: Tote und schwere Schäden in dicht besiedelten Regionen
- Stärke 7: in weiten Gebieten stürzen Häuser ein, viele Tote
- Stärke 8: Verwüstung im Umkreis Hunderter Kilometer, sehr viele Tote
Gemessen werden diese Stärken mithilfe von Erdbebenmessgeräten, den sogenannten Seismographen. Sie machen Bodenerschütterungen sichtbar, indem sie mit einem Stift die Ausschläge auf einer Papierrolle aufzeichnen. Die Einheit, in der die Stärke eines Erdbebens angegeben wird, heißt auch Magnitude.