Nachrichten für NRW am Morgen

Stand: 24.01.2025, 08:00 Uhr

Trauer in Aschaffenburg • Orkan tritt auf Britische Inseln • Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst starten. Der Nachrichtenüberblick.

Auch wenn die Nachrichtenlage ernst ist, wünschen Sabine Meuter und Ines Karschöldgen einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom.

THEMA DES TAGES

Trauer in Aschaffenburg - Tatverdächtiger in Psychiatrie • Der im Fall der Messerattacke von Aschaffenburg verdächtige 28-jährige Afghane ist in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Eine Ermittlungsrichterin erließ gestern Abend einen entsprechenden Unterbringungsbefehl. Der Befehl sei wegen zweifachen vollendeten und zweifachen versuchten Mordes jeweils in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung erlassen worden, hieß es. Beim fünften Opfer würden hinsichtlich des genauen Tatgeschehens und der Entstehung der Verletzungen die Ermittlungen noch andauern, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.

Der Beschuldigte habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er befindet sich demnach bereits in der psychatrischen Einrichtung. Der 28-jährige mutmaßlich psychisch Kranke hatte am Mittwoch bei einer Messerattacke auf eine Kindergartengruppe in einem Park im bayerischen Aschaffenburg zwei Menschen getötet. Bei den Opfern handelt es sich um einen zweijährigen Jungen und einen 41-jährigen Passanten, der hatte eingreifen wollen. Drei weitere Menschen wurden verletzt: den Behörden zufolge ein zweijähriges Mädchen, ein 72-jähriger Mann und eine 59-jährige Frau. Bei der Frau handelt es sich um die Erzieherin, die sich einen Arm brach.

Mehrere Tausend Menschen gedachten gestern Abend in Aschaffenburg der Opfer. Rund 3.000 Menschen kamen nach Polizeiangaben am Unglücksort zusammen. Nach dem Messerangriff stellen sich viele Fragen, wenn es um psychisch kranke Geflüchtete geht:

WEITERE NACHRICHTEN

Orkan Éowyn trifft auf Britische Inseln Auf dem Atlantik hat sich in den vergangenen Tagen ein schwerer Orkan zusammengebraut - und am Morgen die Westküste Irlands mit voller Stärke und Böen von bis zu 200 Kilometern pro Stunde erreicht. Im Binnenland und später in Mittelengland werden Orkanböen von teils über 160 km/h erwartet. An der West- und Nordwestküste Irlands wird mit bis zu 15 Meter hohen Wellen gerechnet. Der scheidende irische Premier Simon Harris warnte vor extremer Lebensgefahr. Schulen und Supermärkte bleiben geschlossen, der öffentliche Verkehr soll stillstehen.

Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst starten • Die größte Tarifrunde dieses Jahres startet heute für rund zweieinhalb Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen in Potsdam. Die Gewerkschaften Verdi und Deutscher Beamtenbund fordern für den öffentlichen Dienst ein höheres Einkommen im Gesamtvolumen von acht Prozent, mindestens jedoch monatlich 350 Euro mehr Geld. Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) wies die Tarifforderung als überzogen zurück. Der bisher geltende Tarifvertrag war zum Jahresende ausgelaufen, die Tarifeinigung war erst nach einer Schlichtung gelungen.

Mutmaßlicher Messerangriff in Schwerte Am Abend ist in der Nähe des Drogeriemarktes in der Innenstadt von Schwerte ein Mann durch Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Rettungskräfte versorgten den Verletzten vor Ort, bevor er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Bochum geflogen wurde. Die Polizei konnte kurz nach der Tat zwei Tatverdächtige festnehmen. Die Kripo Dortmund ermittelt.

Bundesrichter in den USA bremst Trump aus Ein Richter im Bundesstaat Washington hat US-Präsident Donald Trump seine erste juristische Schlappe beschert: Trump will abschaffen, dass in den USA Geborene automatisch die Staatsbürgerschaft erhalten. Der Richter erklärte, die entsprechende Verordnung sei "eklatant verfassungswidrig" und setzte den Erlass wieder außer Kraft.

Erneut Großfeuer nahe Los Angeles • Nahe der US-Metropole Los Angeles ist erneut ein schwerer Waldbrand ausgebrochen, zehntausende Menschen sind auf der Flucht. Die Flammen breiteten sich gestern innerhalb weniger Stunden über mehr als 3.800 Hektar Fläche in den Hügeln nahe dem Castaic Lake nördlich von Los Angeles aus. Starker Wind fachte das Feuer an und trieb Rauch und Funken vor sich her. Derweil verkündete US-Präsident Donald Trump Überlegungen, die staatliche Katastrophenschutzbehörde Fema zu zerschlagen.

René Benko | Bildquelle: dpa / Marcel Kusch

Kommt Benko wieder frei? Der einstige Immobilien-Tycoon René Benko ist in Österreich festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt überstellt worden. Für den Gründer der insolventen Signa-Gruppe sei Untersuchungshaft beantragt worden, hieß es von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Wien. Benko stehe im Verdacht, Vermögenswerte gegenüber Gläubigern und Behörden verheimlicht zu haben. Das Wiener Landgericht hat nun 48 Stunden Zeit, um Benko in U-Haft zu nehmen oder ihn wieder freizulassen.

Schnelle Autos an Geldautomatensprenger vermietet Ein Mietwagen-Service der besonderen Art beschäftigt ab heute das Landgericht Düsseldorf. Angeklagt ist 23-Jähriger aus Gronau, der hochmotorisierte und weit über 250 Stundenkilometer schnelle Wagen als "Traumautos" beworben haben soll. Eine Mitangeklagte soll ihm im Büro geholfen haben. Das Geschäft lief gut, bis der Polizei 2023 auffiel, dass die Mietwagen aus Gronau auffällig oft in der Nähe von Geldautomatensprengungen auftauchten. Daraufhin wurde die Firma überwacht. Den Angeklagten wird Beihilfe zu Sprengstoffexplosionen und Beihilfe zu besonders schwerem Diebstahl vorgeworfen.

A3 bei Bad Honnef ab heute Abend gesperrt • Die ursprünglich für das dritte Adventswochenende vorgesehenen Betonagearbeiten auf der A3 zwischen den Anschlussstellen Siebengebirge und Bad Honnef/Linz werden ab heute Abend (22 Uhr) nachgeholt. Die Sperrung dauert bis Montag (5 Uhr). Mit vollen Straßen wird dieses Mal vor allem auf den ausgewiesenen Umleitungsstraßen im gesamten Siebengebirge zu rechnen sein, auch jenseits der offiziellen Wegeführung. Die Bauarbeiten mussten verschoben werden, weil es im Dezember zu kalt war.

Alexander Zverev zeigt Siegergeste nach Semifinale-Sieg | Bildquelle: AP/Asanka Brendon Ratnayake

Zverev im Finale der Australian Open Der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev ist seinem ersten Grand-Slam-Titel ein Stück näher gekommen. Bei den Australian Open steht er im Endspiel. Im Halbfinale gab Zverevs Gegner Novak Djokovic nach dem ersten Satz (7:6 im Tiebreak) verletzungsbedingt auf. Im Endspiel trifft der Deutsche entweder auf den Italiener Jannik Sinner oder Ben Shelton aus den USA.

DAS WETTER IN NRW

Grau, regnerisch und teils böig Am Himmel über NRW halten sich heute vielfach dichte Wolken. Allenfalls in den Bördegebieten lässt sich anfangs noch die Sonne kurz blicken. Im Verlauf breitet sich von Niederrhein und Münsterland her allmählich Regen auf ganz NRW aus, der im östlichen Bergland kräftiger ausfallen kann. Bis zum Nachmittag steigt die Temperatur auf 7 bis 10, in hohen Lagen auf 3 bis 6 Grad. Der Südwestwind weht mäßig bis frisch und stark böig, auf den Höhen sowie am Nordrand der Berge sind stürmische Böen bis Sturmböen möglich.

UND ÜBRIGENS ...

Auf ins Reich der Pharaonen • Eine Zeitreise weit zurück in eine vergangene Zivilisation ist ab heute in Dortmund möglich: Mit spektakulären Lichtinstallationen und viel Farbenpracht startet die Ausstellung "Im Reich der Pharaonen – eine immersive Reise ins Alte Ägypten". Sie lässt im Dortmunder Kunstmuseum Phoenix des Lumières monumentale Pyramiden, Goldschmuck und antike Gemälde erscheinen. Auch die Sphinx oder Tempelanlagen lassen in aufwendigen 3D-Rekonstruktionen die über 3.000 Jahre lang existierende Zivilisation des Alten Ägypten zum Greifen nah erscheinen. Im Einsatz sind nach Museumsangaben modernste Technik, rund 100 Projektoren und 28 Lautsprecher im Einsatz. Auch ein Soundtrack wurde zusammengestellt.

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