Trümmer von Häusern in Gazastadt am 13.1.2025

Guten Morgen, NRW!

Stand: 14.01.2025, 06:30 Uhr

Waffenruhe in Gaza noch in dieser Woche? Verfassungsgericht urteilt zu Polizeikosten bei Hochrisikospielen • NATO-Treffen wegen zerstörter Kabel. Der Nachrichtenüberblick.

Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Jörn Seidel und Katja Goebel.

THEMA DES TAGES

Waffenruhe in Gaza noch in dieser Woche? Bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen berichten Teilnehmer über eine Annäherung. Nach monatelangen erfolglosen Bemühungen um ein Abkommen laufen seit gut einer Woche neue Gespräche unter Vermittlung der USA, Katars und Ägyptens in Doha.

Ein neuer Vorschlag sehe vor, dass die Hamas 33 israelische Geiseln freilässt - und Israel im Gegenzug palästinensische Häftlinge. Außerdem soll sich die israelische Armee stufenweise aus Gaza zurückziehen. Danach könnte es weitere Gespräche geben. Der Krieg dauert inzwischen schon 15 Monate.

US-Präsident Biden sagt, man stehe "am Rande" einer Einigung. Bidens Nachfolger Trump behauptete, dass ein Waffenruhe-Abkommen in Gaza schon bis zum Ende der Woche zustande kommen könnte.

WEITERE NACHRICHTEN

Verfassungsgericht urteilt zu Polizeikosten bei Hochrisikospielen • Die Polizei-Einsätze bei sogenannten "Hochrisikospielen" im Profifußball kosten die Länder viel Geld. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entscheidet heute darüber, ob Profi-Fußballvereine sich künftig an Kosten für Polizeieinsätze bei solchen Spielen beteiligen müssen, wenn Bundesländer das verlangen. In Bremen gibt es seit 2014 eine entsprechende Regelung. Die Deutsche Fußballliga (DFL) ist dagegen bis vors höchste deutsche Gericht gezogen. In NRW müssen die Clubs bislang nicht zahlen.

NATO-Treffen der Ostseeanrainer wegen zerstörter Kabel • Heute treffen sich die Staats- und Regierungschefs der NATO-Ostseeanrainer in Helsinki. Sie beraten über Sicherheit in der Region - insbesondere mit Blick auf kritische Infrastruktur wie Untersee-Kabel. Immer wieder wurden Datenkabel und Energieleitungen mutmaßlich durch Anker von Schiffen bewusst zerstört. Russland soll hinter diesen hybriden Angriffen stecken. Nun will die NATO verstärkt Schiffe in die Ostsee schicken, die die Region besser überwachen sollen.

Weniger illegale EU-Einreisen Die EU-Grenzschutzbehörde hat offenbar im vergangenen Jahr 239.000 illegale Einreisen registriert - und damit 38 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Die größte Gruppe bildeten erneut Syrer, die Zahl sei aber von knapp 108.000 auf gut 45.000 gesunken. An zweiter Stelle lagen den Angaben zufolge Menschen aus Afghanistan, gefolgt von Mali, Bangladesch, der Ukraine und Ägypten.

AfD-Politiker Gunnar Beck

AfD-Politiker Gunnar Beck

Strafbefehl gegen Ex-AfD-Europaabgeordneten • Gegen den Politiker Gunnar Beck ist ein Strafbefehl von 12.000 Euro erlassen worden. Nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft geht es um Ladendiebstahl, Körperverletzung und Widerstand. Beck soll im Oktober 2022, als er noch Mitglied des Europaparlaments war, in einem Kaufhaus in Neuss dabei erwischt worden sein, wie er Make-up geklaut hat. Als ein Ladendetektiv ihn ansprach, soll er diesen verletzt und einem hinzugerufenen Polizisten mit Gewalt Widerstand geleistet haben. Erst im Dezember war Beck in zweiter Instanz wegen Titelmissbrauchs verurteilt worden. Er hatte sich als Professor bezeichnet, obwohl er den Titel nicht besitzt.

Klauen eines betroffenen Rindes

Klauen gekeulter Wasserbüffel in Brandenburg

Krisenstab tagt zu Maul- und Klauenseuche • Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg beschäftigt auch die Bundespolitik. Heute tagt ein nationaler Krisenstab unter Leitung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Breitet sich die Seuche aus, kann das schwere wirtschaftliche Folgen haben. Mehrere Länder, darunter Südkorea und Mexiko, haben den Import von deutschem Schweinefleisch vorerst gestoppt. Auch in NRW machen sich Landwirte Sorgen.

Stiefvater vor Gericht: Zehnjährige wurde schwanger • Vor dem Siegener Landgericht beginnt heute der Prozess gegen einen Mann, der seiner Stieftochter jahrelang sexualisierte Gewalt angetan haben soll. Das Mädchen ist heute zwölf Jahre alt und hat im vergangenen Sommer ein Baby bekommen, der Angeklagte ist DNA-Gutachten zufolge der Vater des Kindes. Der 37-Jährige ist in neun Fällen wegen schweren sexuellen Missbrauchs angeklagt.

Ansturm der Chemie-Lobby wegen PFAS-Chemikalien Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" zusammen mit einem Team europäischer Journalistinnen und Journalisten aus 16 Ländern zeigen, wie die Chemie-Lobby versucht, eine Beschränkung der PFAS-Chemikalien zu torpedieren. Die Industrie nutzt die Chemikalien für Hunderte Produkte unseres Alltags, etwa für Pfannen oder Regenjacken. Doch weil manche PFAS gefährlich sind und krebserregend sein können, soll ihr Einsatz in der EU in Teilen verboten werden. Die Autorinnen und Autoren der Recherche sprechen vom größten Lobby-Ansturm in der Geschichte der EU. Zu sehen ist die Doku "Vergiftet -Die Macht der Chemielobby" am Donnerstag 16. Januar im Ersten oder vorab in der Mediathek.

DAS WETTER IN NRW

Eisige Nacht in NRW • Die vergangene Nacht war in NRW die bisher kälteste in diesem Winter. Besonders kalt war es in der Nacht in Bad Berleburg - mit minus 16,6 Grad. Rekordverdächtig sind diese Temperaturen übrigens nicht. In NRW war es tatsächlich schon mal viel kälter. 1942 froren die Menschen in Münster bei minus 30 Grad. Nach der sehr frostigen Nacht ist es erst noch verbreitet locker bis wechselnd bewölkt. Später ziehen aus Norden mehr Wolken auf, aus denen im Laufe des Tages vor allem im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe etwas Sprühregen fallen kann - örtlich gefrierend mit Glätte.

UND ÜBRIGENS ...

Jack the Ripper: Opfer-Nachfahrin fordert Aufklärung • Mehr als 135 Jahre nach den grausamen Morden von Jack the Ripper in London hat die Nachfahrin eines seiner Opfer neue Ermittlungen gefordert. Die Zeit sei reif für eine Wiederaufnahme des Falls, sagte Karen Miller in einem Interview der "Daily Mail". Miller ist eine direkte Nachfahrin der 1888 ermordeten Catherine Eddowes. "Der Name Jack the Ripper ist zu einer Sensation geworden", sagte Miller. Die Menschen hätten jedoch die Opfer vergessen. Vor zwei Jahren lehnte der damalige Generalstaatsanwalt einen Antrag auf Wiederaufnahme aber bereits mit der Begründung ab, es lägen keine ausreichenden neuen Beweise vor. 

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