Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Sabine Meuter und Felix Wessel.
THEMA DES TAGES
1.000 Tage russischer Angriffskrieg in der Ukraine • Am 24. Februar 2022 begann der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Das ist heute 1.000 Tage her. Wie hoch die Verluste auf beiden Seiten sind, lässt sich nur schätzen, weil weder Kiew noch Moskau dazu bisher genaue Zahlen veröffentlicht haben. Es wird auf ukrainischer Seite von mehr als 12.000 getöteten Zivilisten, zehntausenden gefallenen Soldaten und rund 300.000 Kriegsversehrten ausgegangen (im Bild oben eine Beerdigungs-Zeremonie in einem Krematorium in Kiew). Aus dem Westen wird geschätzt, dass auf russischer Seite noch mehr Soldaten getötet wurden. Die geschätzten Kriegsschäden in der Ukraine liegen bei über 750 Milliarden Euro.
Heute organisiert der deutsch-ukrainische Verein Blau-Gelbes Kreuz eine Demonstration "#1000days: Kampf für Frieden und Gerechtigkeit" in Köln mit der Forderung nach deutlich mehr Unterstützung für die Ukraine. Nach einer Kundgebung am Rhein wollen die Menschen durch die Innenstadt ziehen.
Gestern hatten sich in Köln auf der ersten NRW-Ukraine-Konferenz hunderte Vertreter aus NRW und der ukrainischen Partnerregion Dnipropetrowsk getroffen, um sich stärker zu vernetzen. NRW will den Wiederaufbau vor Ort mit Know-how und Produkten fördern, so dass auch die NRW-Wirtschaft davon profitieren kann. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kündigte an, dass das Land in den kommenden Wochen Blockheizkraftwerke liefern werde, um die Energieversorgung vor dem anstehenden Winter zu stabilisieren.
Weitere Nachrichten
Wichtige NRW-Abgeordnete gehen auf Distanz zu Olaf Scholz • In der SPD wird zunehmend diskutiert, ob der Kanzler nochmal als Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl aufgestellt werden soll. Zwei einflussreiche Bundestagsabgeordnete aus NRW haben sich jetzt kritisch geäußert: Wiebke Esdar und Dirk Wiese, die Vorsitzenden der NRW-Landesgruppe, berichten in einem gemeinsamen Statement, es gebe in der SPD – auch in ihren Wahlkreisen – eine Debatte über die beste politische Aufstellung für die Wahl. Dabei würden sie viel Zuspruch für Verteidigungsminister Boris Pistorius hören. Esdar und Wiese geben zu bedenken, dass das Ansehen von Olaf Scholz stark mit der Ampel-Koalition verknüpft sei. Die SPD-Spitze hatte sich zuletzt klar für Scholz ausgesprochen. Pistorius hat mehrfach klar gemacht, dass er derzeit nicht vor hat, Kanzlerkandidat zu werden. Bei einer Veranstaltung der Mediengruppe Bayern sagte er nun aber auch: "In der Politik sollte man nie irgendetwas ausschließen".
Lagebild Gewalt gegen Frauen • Zuletzt hatten verschiedene Statistiken eine Zunahme von Gewalttaten gegen Frauen gezeigt. So stieg die Zahl der Sexualstraftaten gegen Frauen in Deutschland innerhalb der zurückliegenden zehn Jahre um fast 100 Prozent. Auch die Fälle von häuslicher Gewalt nahmen in den vergangenen Jahren zu. Hier sind laut BKA 70 Prozent der Opfer weiblich. 2023 wurden laut Kriminalstatistik 155 Frauen in Deutschland vom Partner oder Ex-Partner getötet. Bundesinnenministerin Faeser (SPD), Bundesfrauenministerin Paus (Grüne) und der Vizepräsident des Bundeskriminalamts, Kretschmer, stellen am Morgen in Berlin das Bundeslagebild des BKA zu Straftaten gegen Frauen vor - es ist das erste dieser Art. Die Daten umfassen sowohl Hasskriminalität als auch spezifische Delikte wie Sexualstraftaten, Menschenhandel und häusliche Gewalt.
Einigung bei G20-Gipfel in Rio de Janeiro • Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben sich am ersten Tag ihres Gipfels in Brasilien überraschend auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Gastgeber Brasilien setzte durch, dass der Kampf gegen Hunger und Klimaerwärmung eine zentrale Rolle spielt. Außerdem haben die G20 mit Blick auf die laufenden Kriege schnell eine gemeinsame Formulierung gefunden. Am Rande des G20-Gipfels trifft Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) heute mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping zusammen. Nach Regierungsangaben soll es bei dem Treffen unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Konflikte im Nahen Osten sowie um die deutsch-chinesischen Beziehungen und gerechte Bedingungen in der Wirtschaftspolitik gehen.
Zwei wichtige Untersee-Datenkabel in der Ostsee beschädigt • Eines verläuft zwischen Rostock und Helsinki in Finnland und verbindet die Datenzentren von Kontinentaleuropa und Skandinavien. Das andere ist zwischen Litauen und Schweden. Die Ursache ist nach Betreiber-Angaben unklar. Das deutsche und das finnische Außenministerium zeigten sich in einer gemeinsamen Erklärung besorgt. Sie halten Sabotage für möglich. "Unsere europäische Sicherheit ist nicht nur durch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht, sondern auch durch die hybride Kriegsführung böswilliger Akteure", heißt es.
TV-Star soll US-Verkehrsminister werden • Der künftige amerikanische Präsident Donald Trump holt einen weiteren Fernsehmoderator in sein Kabinett. Sean Duffy, ein ehemaliger Abgeordneter aus Wisconsin, soll Verkehrsminister werden. Vor seiner politischen Karriere war er Sport-Holzfäller und in einer Reality-TV-Show von MTV zu sehen. Aktuell arbeitet er für den Sender Fox Business. Sollte er im Amt bestätigt werden, wäre Duffy neben Pete Hegseth als Verteidigungsminister der zweite Moderator aus der konservativen Fox-Mediengruppe in Trumps Regierung.
Rettungswagen verliert zwei Reifen • In Bielefeld ermittelt eine Mordkommission nach dem Unfall mit einem Rettungswagen. Der Wagen hatte während eines Einsatzes in Hiddenhausen zwei Räder verloren. Er sollte eine Patientin ins Krankenhaus bringen, als sich auf einer Seite die Räder lösten. Der Wagen setzte auf der Straße auf und kam erst nach 100 Metern zum Stehen. Die zwei Sanitäter und die Patientin blieben unverletzt. Polizei und Staatsanwaltschaft können nicht ausschließen, dass die Radmuttern zuvor gelockert oder sogar entfernt wurden.
Letztes Länderspiel des Jahres • Nach dem fulminanten 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina in der Nations League tritt die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer zum Abschluss des Länderspieljahres heute (20.45 Uhr live im ZDF) in Budapest gegen Ungarn an. Größere Ausfälle im Team gibt es nicht: Bundestrainer Julian Nagelsmann ist mit 22 Spielern nach Ungarn gereist. Ungewöhnlich: Auch der nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrte Jonathan Tah saß im Flieger von Basel nach Budapest. In Budapest tritt die DFB-Auswahl als fixer Gruppensieger in der Nations League an. Die Ungarn sind definitiv Dritter und müssen in den Playoffs den Abstieg in die B-Liga verhindern.
Regenwasser auf Fahrbahn: Sechs Kilometer Stau auf A59 bei Duisburg • Es kommt aktuell zwischen Duisburg-Walsum und Kreuz Duisburg noch zu einer halben Stunde Wartezeit. Zuvor war es bei einer Staulänge von acht Kilometern noch doppelt so lange. Laut Polizei ist das gestaute Regenwasser jetzt abgelaufen. Mit Unterbrechungen soll es an der A59 noch bis zum Nachmittag regnen – aber nicht durchgehend mit der gleichen Intensität.
DAS WETTER IN NRW
Erst Regen, später Schneeregen • Heute regnet es bei uns im Westen verbreitet, lokal auch kräftig. Vom Tecklenburger Land bis zum Wiehengebirge kann es Schneeregen sein. Zum Abend geht der schauerartige Regen allmählich bis etwa 400 Meter herab in Schnee über. Bei kräftigem Niederschlag kann es auch in tiefen Lagen Schneeregen geben. Bis zum Mittag werden 3 Grad im Mindener Land bis 11 Grad in der Kölner Bucht erreicht, danach wird es kälter.
Und übrigens ...
Poetry-Slam-Meisterschaften in Bielefeld • Bis zum 23. November kommen die 50 größten deutschsprachigen Poetry-Slam-Talente aus sieben deutschsprachigen Ländern nach Bielefeld und Umgebung, um dort an den deutschsprachigen "Meister*innenschaften im Poetry Slam" teilzunehmen. Sie starten heute Abend mit der Eröffnungsgala. Donnerstag bis Samstag laufen dann die Einzel- und Team-Wettbewerbe. In Bielefeld fand die Meisterschaft zum letzten Mal 2013 statt - damals mit dabei: Hazel Brugger und Felix Lobrecht.
Sie haben eine Ausgabe "Guten Morgen, NRW!" verpasst? Hier finden Sie immer die jüngsten Beiträge.