70 Jahre lang haben Katholiken in der St-Laurentius-Kirche Messen, Hochzeiten und Taufen gefeiert oder auch um Menschen getrauert. Doch das ist Geschichte. Die St. Sixtus-Gemeinde hat das Gotteshaus endgültig aufgegeben. Auch sie will sich effizienter aufstellen, auf Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte reagieren.
Denn viele Menschen sind bereits aus der Kirche ausgetreten. Außerdem besuchen deutlich weniger Christen regelmäßig die Gottesdienste. Im nordrheinwestfälischen Teil des Bistums Münster sind daher bereits mehr als 80 Kirchen "profaniert", also entweiht worden.
Kirchengelände ist begehrt

Der Blick auf das Innere der Kirche ist bereits frei.
Die Kirchen wurden entweder abgerissen oder umgebaut und anders genutzt. Beispielsweise ist die Herz-Jesu-Kirche in Bocholt einem Hospiz gewichen. In Greven entsteht anstelle der Kirche Mariä Himmelfahrt nun Wohnraum, teils für Menschen mit Behinderung. Und in Münster wurde die Dominikanerkirche zum Kunstraum.
Kircheneinrichtung bleibt teils erhalten

Handwerker haben das wertvolle Rundfenster feinsäuberlich entfernt.
In Haltern sollen auf der Stelle des ehemaligen Kirchengebäudes künftig Seniorenwohnungen stehen. Die Sixtus-Gemeinde plant hier aber auch ein neues Pfarrzentrum sowie einen Quartierstreff. Darin sollen beispielsweise Taufbrunnen und Altar, aber auch wertvolle Fenster aus der Kirche integriert werden, die nun abgerissen wird.
Auf den Spuren der Legionäre
Die St. Laurentius-Kirche steht nahe des einstigen Römerlagers in Haltern. Daher werden hier zunächst Archäologen nach Relikten aus dieser Zeit graben, die in einigen Metern Tiefe auf ihre Entdeckung warten könnten. Die wissenschaftlichen Grabungen verzögern die geplanten Neubauten.
Unsere Quellen:
- Bistum Münster
- St. Sixtus Haltern
- Reporter vor Ort