Florian Wienen hatte bei der Bundeswehr schon Spürhunde ausgebildet und betrieb eine Hundeschule. Alexander Maßen besuchte mit seinem Labrador eben diese Hundeschule. In genau dieser Zeit erhielt Maßens Vater die Diagnose Lungenkrebs und starb recht bald daran.
Früh erkannt ist Krebs oft heilbar
Wenn man Krebs immer frühzeitig erkennen könnte, wäre er in vielen Fällen heilbar oder mindestens gut behandelbar. Aber gerade für Lungenkrebs gilt, dass es kaum medizinische Früherkennung gibt.
Alexander Maßen - schockiert über den schnellen Tod des Vaters und dankbar für die tolle Hilfe im Hospiz - wollte etwas zurückgeben, etwas leisten. Darum haben die zwei Männer aus Erkelenz sich zusammengetan und die Firma gegründet.
Zunächst haben sie Studien gesucht, die belegen, dass Hunde eine solche medizinische Hilfe durchaus leisten können. Die gab es. Also dachten sie: Dann können unsere Vierbeiner das auch.
Training mit Geruchsproben
Wienen und Maßen brauchten Geruchsproben. Also wandten sie sich an medizinische Einrichtungen und starteten Aufrufe in den sozialen Medien. So kamen sie an die Masken von Patienten, die ganz klar Lungenkrebs hatten. Die mischten sie mit neutralen, ungenutzten Atemmasken.
Sie ließen die Hunde suchen und belohnten sie immer dann, wenn die Tiere an einer Maske eines Lungenkrebs-Patienten schnüffelten.
Hohe Trefferquote
Die Tiere waren recht schnell erfolgreich und zeigen nun - in Erwartung einer Belohnung - sofort an, wenn sie eine Maske finden, in die ein Krebspatient hinein geatmet hat. Die Trefferquote sei bei über 99 Prozent, sagen die Firmengründer und Hundebesitzer.
Vielen Patienten wurde bereits geholfen
Anita Harnisch ging ebenfalls mit ihrem Vierbeiner bei Florian in die Hundeschule. Sie war früher starke Raucherin und merkte, dass es ihr zunehmend schlechter ging.
Aber einen Termin beim Lungenfacharzt bekam sie nicht. Die Hunde diagnostizierten den Krebs bei ihr und mit dem Ergebnis ging sie zu ihrem Arzt, der zunächst verdutzt reagierte. Inzwischen hat sie mehrere Chemo-Behandlungen hinter sich. Es geht ihr besser.
Fachärzte interessieren sich für die Hunde-Diagnose
Lungenkrebs ist tatsächlich nicht leicht zu erkennen, darum ist auch der Lungenfacharzt Ingo Krüger aus dem Aachener Luisenhospital von der tierischen Unterstützung sehr angetan, hat sich die Firma DogScan im Internet angesehen und dann viele Male mit Wienen und Maßen gesprochen.
Auch Krüger schickt Masken von seinen Patienten an DogScan, damit mit deren Hilfe trainiert werden kann. Denn Lungenkrebs riecht nicht immer gleich. Je mehr Proben die Hunde bekommen, desto erfolgreicher schnüffeln sie.
DogScan arbeitet inzwischen auch mit Ärzten aus Berlin zusammen. Eine Studie soll zeigen, wie erfolgreich Hunde in der Früherkennung von Lungenkrebs sind. Dann könnte es sein, dass sogar die Krankenkassen irgendwann für diese Methode zahlen.
Unsere Quellen:
- Gespräch mit Alexander Maßen von DogScan
- Gespräch mit Anita Harnisch
- Gespräch mit Lungenfacharzt Ingo Krüger
Über dieses Thema berichtet die Lokalzeit aus Aachen am 06.02.2025 um 19.30 Uhr auch im WDR-Fernsehen.