Kitas, Müllabfuhr, ÖPNV: Wo diese Woche in NRW gestreikt wird

Stand: 04.02.2025, 19:06 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten von Bund und Kommunen zu Warnstreiks aufgerufen. Am Mittwoch geht es los. Welche Bereiche an welchen Tagen betroffen sind.

Von Lars Faulenbach

Acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst - beziehungsweise mindestens 350 Euro pro Monat - mit dieser Forderung ist die Gewerkschaft Verdi in die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern am 24. Januar gegangen. Die Arbeitgeber haben noch kein Angebot vorgelegt, nannten die Verdi-Forderungen aber sehr hoch - mit Verweis auf die leeren öffentlichen Kassen.

Erste Streikmaßnahmen in Gladbeck

Deshalb will Verdi in dieser Woche mit ersten Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber machen. Zunächst gibt es punktuelle Warnstreiks in einzelnen Städten. "Leider gibt es kein Angebot der Arbeitgeber. Seit Oktober hatten die Arbeitgeber Zeit, ihren Job zu machen und ein Angebot vorzubereiten. Geliefert haben sie nicht," begründet Gewerkschaftssekretär Eric Lobach die Warnstreiks. Los geht es zum Beispiel am Mittwoch in Gladbeck im Ruhrgebiet.

Dort ruft Verdi die Beschäftigten von Stadtverwaltung, Sparkasse und den Entsorgungsbetrieben ZBG zu Streiks auf. Deswegen könnten die Mülltonnen nicht geleert werden oder Kitas und die OGS-Betreuung an den Grundschulen geschlossen bleiben. Laut Verdi haben einzelne Träger schon Mitteilungen an die Eltern gesendet, dass sie sich für den Tag andere Betreuungsmöglichkeiten suchen müssten.

Größere Auswirkungen ab Donnerstag

Deutlich stärker zu spüren werden die Streikauswirkungen voraussichtlich am Donnerstag sein. Dann sind die Beschäftigten in mehr Städten und in mehr Bereichen aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Verdi will damit zeigen, wie vielfältig der öffentliche Dienst ist und wie wichtig seine rund 640.000 Beschäftigten in NRW sind.

Warnstreiks sind am Donnerstag unter anderem in den Stadtverwaltungen in Bochum, Bottrop, Herne, Mönchengladbach, Siegen, Aachen, Viersen, Korschenbroich und Gummersbach geplant. Dazu könnten Kreisverwaltungen in den Kreisen Viersen, Düren, Heinsberg und Oberbergischer Kreis sowie zahlreiche kommunale Tochterunternehmen kommen.

Neben Kitas und Müllabfuhr könnten Krankenhäuser und Bäder bestreikt werden

Vielerorts dürften deswegen am Donnerstag Bürgerämter geschlossen bleiben. Auch die Müllabfuhr könnte wieder betroffen sein. In Herne wird die Müllabfuhr auch am Freitag noch bestreikt. Auch das Kitapersonal ist in vielen Städten am Donnerstag zu Streiks aufgerufen sowie das Personal der OGS-Betreuung. In Mönchengladbach und Aachen müssen sich Pendler möglicherweise Alternativen zu Bus und Bahn suchen. Dort sind die Beschäftigten im ÖPNV zu Warnstreiks aufgerufen.

In Bochum sind auch das Stadttheater und die Wasserwelten am Donnerstag betroffen; deswegen bleiben dort alle Schwimmbäder zu. Und im Oberbergischen Kreis kann es in den beiden Kreiskrankenhäusern in Gummersbach und Waldbröhl wegen des Warnstreiks zu Einschränkungen kommen, ebenso im Rhein-Maas Klinikum in Würselen.

Am Freitag: ÖPNV in Köln, Bonn und Rhein-Sieg-Kreis betroffen

Für Freitag hat die Gewerkschaft Verdi alle Mitarbeiter der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der Stadtwerke Bonn Bus und Bahn sowie der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) zu Warnstreiks aufgerufen.

Weitere Streiks in der nächsten Woche

Für kommende Woche sind weitere Streikaktionen geplant. Die zweite Runde in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen finden am 17. und 18. Februar statt.

Quellen:

  • Verdi NRW
  • Verdi Mittleres Ruhrgebiet
  • Verdi Südwestfalen
  • Verdi Köln-Bonn-Leverkusen
  • Verdi Aachen/Düren/Erft

Über dieses Thema berichten der WDR am 05.02.2025 auch im Fernsehen und Radio.