Mit einem so deutlichen Ergebnis hatten die wenigsten gerechnet: Vor allem die FDP war offensichtlich von diesem tiefen Fall böse erwischt worden. Die Frage nach den Ursachen? Klar, die enorm niedrige Wahlbeteiligung, aber die allein taugt als Entschuldigung nicht.
Die Frage ist doch vielmehr, warum die Menschen nicht motiviert werden konnten, zur Wahl zu gehen. War möglicherweise das Angebot nicht attraktiv genug? Die Bekanntheit der Spitzenkandidaten jedenfalls kann es nicht gewesen sein, die Grüne Mona Neubaur ist der Beweis des Gegenteils. Sie kannten nur die wenigsten Menschen im Land, da mögen dann doch Programm und möglicherweise die Bundespolitik gezogen haben.
Schleudersitz Schulministerium
Für die FDP hat sich die Berliner Ampelkoalition offensichtlich nicht ausgezahlt, dazu eine FDP-Schulministerin in Dauerkritik haben dazu geführt, dass die Freien Demokraten nur haarscharf an der politischen Katastrophe vorbeigeschlittert sind. Bedenkt man, dass die letzte rot-grüne Landes-Regierung nicht zuletzt wegen ihrer Schulpolitik abgewählt wurde dürfte spannend sein, wer sich dieses Mal freiwillig für dieses Ministerium entscheidet.
Schwarz grün ist möglich, ob es tatsächlich so kommt, werden die Gespräche der kommenden Wochen zeigen. Einfach wird das mit Sicherheit nicht.
Erheblicher Rückstand zur CDU
Eines ist für mich allerdings klar: An Hendrik Wüst als Ministerpräsident führt aus meiner Sicht nach diesem Ergebnis kein Weg vorbei. Das sollte die SPD einsehen, auch wenn es weh tut. Aber mit beinahe zehn Prozentpunkten Rückstand sollte Thomas Kutschaty nicht mehr nach dem höchsten Amt im Land im Land schielen - das wäre nun wahrlich keine Umsetzung des Wählerwillens.
Wer weiß, vielleicht landet er ja noch als Juniorpartner in einer trotz aller Verluste dann tatsächlich immer noch so zu nennenden großen Koalition.
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